Bochum. Mit einem Theaterfest und zwei Extra-Premieren verabschiedet sich das PRT in die Sommerferien. Die Zahl 11 414 machte dabei besonders Freude.

Großer Theaterabend auf der kleinen Bühne des Prinz-Regent-Theaters: Mit einer Doppelpremiere plus anschließender Party verabschiedete sich die Crew von der Prinz-Regent-Straße in die Sommerferien.

Theaterleiterin Romy Schmidt, seit zwei Jahren im Amt, konnte den Festgästen gute Neuigkeiten verraten: Erneut gab es einen Rekordbesuch (siehe Kasten). „Unter dem Spielzeitmotto ,WIR?’ gingen 165 Veranstaltungen über die Bühne, darunter sieben reguläre und zwei Überraschungspremieren zum Spielzeitfinale“, so Romy Schmidt.

Theater-, aber auch viele Musikveranstaltungen

Über 11 000 Besucher kamen

11 414 Besucher kamen 2016/17 ins Prinz-Regent-Theater: neuer Besucherrekord!

Im Jahr zuvor hatte das Team von Romy Schmidt bereits die 10 000er-Hürde mit 10 692 Zuschauern genommen. Unter dem Spielzeitmotto „WIR?“ gingen in dieser Spielzeit 165 Veranstaltung über die Bühne, erfolgreichste Produktion war „Die Schöne und das Biest“.

Was die Zukunft bringt, wer weiß? Die Programmvorstellung für 2017/18 ist für Ende August vorgesehen.

Auf Gastspiele (unter anderem beim Westwind-Festspiele in Moers), die Auswärtstermine des PRT-Late-Night-Formats „Heute Nacht mit Helge“ sowie zahlreiche kuratierte Musikveranstaltungen in Kooperation mit der Pop-Akademie und Kalakuta Soul Records ist die Chefin ebenfalls stolz.

Das „Biest“ war der Renner

„Ein weiteres Highlight der Spielzeit war der erste Platz des Nachtkritik.de-Theatertreffens“, so Romy Schmidt. Ihre märchenhafte Inszenierung „Die Schöne und das Biest“ avancierte zum absoluten Publikumsliebling, wurde vor immer vollem Haus gespielt, und verhalf dem kleinen Privattheater neben vielen großen Häusern in Deutschland zum Sieg.

Poetische „Momo“

Am Freitag kamen beim Saisonabschluss noch mal gleich zwei Premieren dazu, wobei noch nicht endgültig feststeht, ob diese Aufführungen im neuen Jahr übernommen werden (können). Wenn nicht, wäre das äußerst schade, denn sowohl das Kinderstück „Momo“ (Regie: Clara Nielebock) als auch der von Kerstin Sommer eingerichtete Dada-Abend „Willkommen im Irrenhaus“ überzeugten durch Spielfreude, stimmige inszenatorische Ideen und großes Potenzial.

Das „Momo“-Ensemble.
Das „Momo“-Ensemble.

Nielebock hatte mit den PRT-Kindergruppe 10+ Michael Endes bekanntes Buch über das Mädchen Momo, das mit seiner Fantasie den bösen Grauen Herren, den Zeit-Dieben, trotzt, poetisch und spannend zugleich in Szene gesetzt. Eine Klasse für sich: das Bühnenbild und die Kostüme von Silvia Fadenhaft. Auch der stimmungsvolle Live-Soundtrack von Linda Bockholt passte sich perfekt in die anrührende Inszenierung ein.

Wildes „Irrenhaus“

Ganz anders, viel wilder, ging es in Kerstin Sommers „Willkommen im Irrenhaus“ zu.

„Willkommen im Irrenhaus“ mit Leon Tölle und Elena Ubrig.
  
„Willkommen im Irrenhaus“ mit Leon Tölle und Elena Ubrig.  

Die langjährige PRT-Regieassistentin bewies in ihrer ersten eigenen Arbeit Sinn für Tempo, Witz und skurrile Effekte. Elena Ubrig und Leon Tölle wandelten als grell geschminkte Charlie-Chaplin-Widergänger mit vollem Körpereinsatz auf dem schmalen Grat zwischen Realität und Wahnsinn.

Zumal die schwindelerregend schnell gesprochene Wiederaufführung von Kurt Schwitters’ verrücktem Lautgedicht „Ursonate“ („Rakete/rinnzekete/Beeeee/bö/fö/böwö/fümmsbö...“) sorgte für viele Lacher und noch mehr Applaus.