Bochum. . Zur „Quentin Tarantino Art Show“ wird in die Bochumer Sold Out Gallery eingeladen. Zwölf Street-Art-Künstler lassen es rocken.

  • Die Bochumer Sold Out Gallery eröffnet am 14. Juli eine einmalige Ausstellung
  • Zwölf Künstler der Urban Art-Szene des Ruhrgebiets stellen gemeinsam aus
  • Klammer sind die Filme von Quentin Tarantino - von „Pulp Fiction“ bis „Django“

Zur „Quentin Tarantino Art Show“ wird in die Sold Out Gallery eingeladen. Zwölf Künstler/innen widmen sich mit ihren Arbeiten dem Œu­v­re des kultigen US-Regisseurs. Ein einmaliges Unterfangen.

Die Sold Out Gallery, eng und eher klein in einer Geschäftszeile an der Königsallee nahe dem Schauspielhaus gelegen, macht sich seit fünf Jahren um Ausdrucksformen der Subkultur verdient. Zeitgenössische Kunst, Streetart, Fotografie, Urban Art und Geschenkartikel umfasst das ständig wechselnde Programm des Galeristen Tom Thrasher. Wie kommt nun Tarantino ins Spiel?

Trashig, gewalttätig und poetisch

„Ich mochte das Thema“, sagt der Galerist, sprich: die Filme des Hollywood-Stars, der mit kontroversen Epen wie „Pulp Fiction“, „Kill Bill“ oder „Django Unchained“ Weltruhm erlangte. Tarantino-Filme sind immer beides: trashig und künstlerisch, gewalttätig und poetisch, verstörend und musikalisch.

Das Jonglieren mit Zitaten aus der Pop-Kultur beherrscht kaum ein Regisseur so wie er. Dem trägt das Ausstellungskonzept Rechnung: „Ich wollte zwölf Künstler mit zwölf unterschiedlichen Ausdrucksformen“, sagt Tom Thrasher – Abwechslung statt Wiederholung, so die Stoßrichtung. Thrasher aktivierte seine Szene-Kontakte und sprach Kreative an, die für das Konzept in Frage kamen.

Eingeritztes Hakenkreuz

Einer von ihnen ist Gordan Nikolic, Künstlername: „Gott Gordan“. Der Essener Maler ist einer, der die Provokation in jedem seiner Motive mit schockierend sicherem Griff findet. In seinen Bildern trifft Kitsch auf Brutalität, Gewalt auf Waldesidylle, Schneewittchen auf Pornografie. „Stolperbilder“ hat man Nikolic’ Malereien genannt.; „Ich versuche immer, eine Brechung der jeweiligen Motive zu erreichen“, sagt der Künstler.

Im Fall seiner Tarantino-Aneignung hat sich Nikolic für „Inglourious Basterds“ entschieden. Der Film handelt von jüdischen Partisanen, die während des Krieges im von den Deutschen besetzen Frankreich Jagd auf Nazi-Schergen machen. Ein Sujet, das Nikolic aufgreift, ist das des von Christoph Waltz verkörperten SS-Offiziers Hans Landa. Ihm wird im Film am Ende ein Hakenkreuz als Stigmatisierung in die Stirn geritzt – so auf Nikolic’ Gemälde, allerdings ist der Kopf ein Totenkopf, der von bunten Farbkreiseln umspielt wird. „Das sorgt sicher für Erklärungsbedarf“, meint der Galerist. Getreu der Maxime: Kunst muss herausfordernd sein.

Wie die Filme von Quentin Tarantino.

>>> Aftershow-Party in der Rotunde

Nach der Ausstellungseröffnung lädt die Sold Out Gallery zum Weiterfeiern in die Rotunde, Konrad-Adenauer-Platz 3, ein. Am 14. Juli ab 23 Uhr gibt’s Musik, inspiriert durch Tarantino-Filme von „Pulp Fiction“ bis „Django Unchained“.

Die DJs Tommy Tone und CC Sueside gestalten den Abend. Eintritt 5 Euro.