Bochum. . 1980 ist Monika Rapp als Lehrerin an die Janusz-Korczak-Förderschule gekommen. Ab 2008 war sie dann Schulleiterin: „Ich hatte eine tolle Zeit.“

Für das Bild zu ihrer Geschichte hat sich Monika Rapp eine besondere Stelle ausgesucht. 37 – in Worten siebenunddreißig – Jahre hat sie an der Janusz-Korczak-Schule, einer städtischen Förderschule mit dem Förderschwerpunkt „Geistige Entwicklung“ gearbeitet. Viele Jahre als Lehrerin, ab 1995 dann schon als Konrektorin, schließlich ab 2008 als Rektorin. Nun geht sie in den Ruhestand.

An diesem Freitag (7.) findet die offizielle Verabschiedung statt, am Dienstag (11.) ein Spielfest für die Kinder und deren Eltern. Rapp sponsort das Spielmobil, das an diesem Tag auf dem Schulhof stehen wird. Bereits jetzt haben ihr die Schüler zum Abschied ein buntes Namensschild für die Schule geschenkt. Es sind die drei Buchstaben der Schule. Genau davor steht sie nun, lässt sich fotografieren. Damit will sie auch ihre Wertschätzung für die Arbeit der Schüler zum Ausdruck bringen. „Ihrer“ Schüler, an „ihrer“ Schule.

37 Jahre. „Als ich mit der Sonderpädagogik anfing, hießen die Förderschüler noch ‘praktisch Bildbare’. Da gab es keinen Unterricht, nur Betreuung, da wurde gebastelt oder gemalt. Das kann man mit der heutigen Situation nicht mehr vergleichen. Unsere Schüler haben ein Anrecht auf eine gute Förderung.“

Zwölf Klassen, 120 Schüler

34 Lehrerinnen und sieben Lehrer kümmern sich an der Janusz-Korczak-Schule um aktuell zwölf Klassen mit insgesamt 120 Schülerinnen und Schüler, die zwischen sechs und 20 Jahre alt sind. „Im nächsten werden es 13 Klassen und 140 Schüler sein“, sagt Rapp. Trotz Inklusion. „Wir waren nie in der Existenz bedroht“, so die scheidende Rektorin. In Bochum gibt es mit der Korczak-Schule und Hilda-Heinemann-Schule zwei Schulen mit dem Förderschwerpunkt „Geistige Entwicklung“. „Ich bin auch nicht gegen die Inklusion. Aber auf die Regelschule zu gehen, ist nicht für alle Schüler etwas. Das zeigt sich auch daran, dass Kinder aus der Inklusion zurück zu uns kommen. Um die vernünftig umzusetzen, werden Sonderpädagogen benötigt. Die aber fehlen allgemein.“ Auch an der Korczak-Schule. Zwei Stellen für Sonderpädagogen waren dort zuletzt ausgeschrieben. Dafür gab es drei Bewerbungen, eine Stelle konnte besetzt werden. Dennoch sieht Rapp „ihre“ Schule gut aufgestellt. Auch für die Nach-Rapp-Zeit.

Radfahren, Fernreisen, Enkelkinder

„Wir haben hier ein ausgesprochen engagiertes Kollegium“, sagt sie. „Es ist vor allem menschlich sehr nahe beieinander. Das muss aber auch so sein. Unsere Arbeit ist nicht immer einfach.“ Sie zeichnet sich aber vor allem dadurch aus, sehr nahe bei den Schülerinnen und Schülern und fast ebenso nah bei den Eltern zu sein. Gerne geht Monika Rapp nicht. Sie freut sich aber auf den Ruhestand mit Radfahren, Fernreisen und Enkelkindern. „Meine Arbeit hier war immer spannend. Ich hatte eine tolle Zeit, habe echt Glück gehabt. Ich bin fast nie ungern zur Schule gefahren.“ Das allein ist eine sehr gute Bilanz nach 37 Jahren.