Bochum. Die Schweizer Bundesbahnen sind für ihre hohen Qualitätsmaßstäbe bekannt. Langfristige Zusammenarbeit vereinbart.
- Vertrag mit den Schweizer Bundesbahnen festigt die Verbindung zu einem großen Kunden
- Pro Jahr nimmt die SBB bis zu 7000 Stück Eisenbahnräder oder Radsätze aus Bochum
- Geschäftsführung sieht durch Vertrag Signal für deutliche Stärkung des Standortes
Der Bochumer Verein Verkehrstechnik hat einen wichtigen Schritt zur Sicherung des Standorts getan. Der für vier Jahre angelegte Rahmenvertrag mit den Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) bindet einen wichtigen Kunden des Herstellers für rollendes Eisenbahnmaterial eng an das Bochumer Traditionsunternehmen. Vorstandssprecher Karlheinz Springer freut sich über die Vereinbarung: „Dies ist eine gute Nachricht für die Stadt, weil damit Produktionsarbeitsplätze hier in Bochum langfristig gesichert werden.“
Die Schweizerischen Bundesbahnen unterstrichen die Bedeutung der Vereinbarung dadurch, dass Dietmar Gessner, der Leiter der Flotten-Beschaffung, persönlich zur Vertragsunterzeichnung nach Bochum reiste: „Wir haben ein Effizienzprogramm erarbeitet, das unsere Zusammenarbeit sichert.“ Die SSB gehören zu den größten Kunden des Bochumer Vereins Verkehrstechnik. Pro Jahr beziehen die Schweizer rund 7000 Stück an kompletten Radsätzen, Rädern und Wellen von der Bochumer Spezialschmiede. Die Zusammenarbeit besteht bereits seit mehr als 40 Jahren. Die Schweizer sind für ihre hohen Qualitätsansprüche bekannt, was die Bedeutung dieser langjährigen Zusammenarbeit nachdrücklich unterstreicht.
Hochkarätige Schweizer Delegation
Eine hochkarätige Delegation aus der Schweiz hatte sich in der vergangenen Woche in Bochum aufgehalten. Die Spezialisten haben sich das Werk angeschaut und gemeinsam mit den Bochumer Fachleuten die Produktionsprozesse und Abläufe begutachtet und verbessert.
Wie berichtet, haben die knapp 600 Beschäftigten Anfang des Jahres einen neuen Arbeitgeber bekommen. Der Mischkonzern Georgsmarienhütte (GMH) hat sich von seiner kompletten Bahntechniksparte getrennt. Neuer Eigentümer ist die chinesische Investorengruppe Full Hill Enterprises Limited.
Ostdeutsche Betriebe
Zur Bahntechnik gehören auch die ostdeutschen Werke in Ilsenburg, Brand-Erbisdorf in Sachsen und seit 2010 auch das brasilianische Unternehmen MWL, das in der Nähe von Sao Paulo rund 250 Mitarbeiter beschäftigt und ebenfalls komplette Radsätze herstellt. Zu der Fabrik dort gehört sogar ein Stahlwerk. Insgesamt sind in den von Bochum aus gesteuerten Werken also rund 1000 Mitarbeiter beschäftigt.
Im September steht an der Alleestraße ein Fest an. Das Unternehmen sieht sich in der Tradition des alten Bochumer Vereins. 1842 hatten Jacob Mayer und der Kaufmann Eduard Kühne die Gussstahlfabrik Mayer und Kühne gegründet, aus der später der Bochumer Verein wurde, vor 175 Jahren also.
200 Millionen Euro Umsatz im Jahr
Der Bochumer Verein Verkehrstechnik (BVV) erwirtschaftet mit rund 600 Beschäftigten einen Jahresumsatz von rund 200 Millionen Euro.
Das Unternehmen stellt Räder, Wellen und komplette Radsätze für Eisenbahnen auf der ganzen Welt her. Rund 40 Prozent des Umsatzes entfällt auf den fernen Osten, vor allem China.