Bochum. . Bochumer Schulen sollen als Haus der kleinen Forscher Kinder für Naturwissenschaften begeistern. Entertainer Joachim Hecker zeigt, wie das geht.

Zisch, Bumm, Peng! Und dann platzt der Luftballon. Joachim Hecker hatte ihn vorher auf ein mit Essig gefülltes Glas gestülpt, in das er einen Bleistiftanspitzer aus Magnesium geworfen hat.

Magnesium und Essig – das ergibt eine chemische Reaktion, es entsteht Wasserstoff. Der Ballon bläst sich auf, dann hält Hecker ein Feuerzeug daran und: Peng! Stichflamme.

Rund 30 pädagogische Fachkräfte waren ins Radom der Sternwarte gekommen, um sich nochmal endgültig für die Aktion „Haus der kleinen Forscher“ begeistern zu lassen. Die Pädagogen und Pädagoginnen arbeiten an Bochumer und Herner Schulen; es sind Ganztagsbetreuungen der Arbeiterwohlfahrt (Awo) Ruhr Mitte.

Teil des Mint-Programms

Die Veranstaltung war der Auftakt für den Weg der Zertifizierung zum „Haus der kleinen Forscher“. Mit diesem Etikett können sich die Einrichtungen dann nach frühestens einem halben Jahr schmücken, wenn sie gewisse Bedingungen erfüllt haben, etwa Projekte oder projektorientierte Aktivitäten, die dokumentiert werden müssen.

Wie hört sich eigentlich Kauen über ein Stethoskop an? Joachim Hecker hört über den Kopf ab.
Wie hört sich eigentlich Kauen über ein Stethoskop an? Joachim Hecker hört über den Kopf ab. © Olaf Ziegler

Die Aktion „Haus der kleinen Forscher“ ist Teil des Mint-Programms des Bundesforschungsministeriums. Mint heißt: Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik.

Die Sternwarte versteht sich als Partner der Aktion. Ihr Leiter Thilo Elsner sagte ihm Vorfeld der Veranstaltung: „Eine Ganztagsschule ist keine Verwahranstalt, sondern eine Bildungseinrichtung.“ Und: „Wir wollen keine neue Sau durchs Dorf treiben.“

1500 Kinder experimentieren

Elsner erzählt von rund 1500 Kindern, die während der Sommerferien in die Sternwarte kommen und dort in den Kinderlaboren experimentieren. Das gehe vom Klettverschluss über den Klimawandel bis zu Leonardo da Vinci.

Hecker, gekleidet in ein knallgelbes Hemd und hellgrünes Jackett, machte einen guten Job. Die Pädagogen ließen sich von der Begeisterung des Naturwissenschaftlers und Entertainers gerne anstecken. In einem der Experimente machte er mit Hilfe eines Stethoskops hörbar, welche Geräusche im Kopf beim Essen entstehen. Dazu brauchte er Assistenten: Ute aß Hanuta, Jessica Chips, Barbara Nüsse und Ferdinand knabberte Zwieback. Es war ziemlich laut. Und warum leiten Haare so wenig Strom? Weil Haare kein Wasser enthalten.

Bildungschancen verbessern

Das „Haus der kleinen Forscher“ ist ein Programm, das pädagogischen Fachkräften dabei hilft, den Entdeckergeist von Kindern zu fördern und sie qualifiziert beim Forschen zu begleiten.
Damit will die Stiftung mit Sitz in Berlin einen Beitrag zur Verbesserung von Bildungschancen, zur Nachwuchsförderung und zur Professionalisierung von Pädagogen leisten.