Langendreer. . Feierlichkeiten zum Jubiläum der Einrichtung mit Ehrung freiwilliger Helfer. Schwierigkeiten im Pflege-Alltag durch zu wenige Fachkräfte.

Vor mehr als 50 Jahren, am 1. Februar 1967, wurde das Frieda-Nickel-Seniorenzentrum offiziell eröffnet. Am vergangenen Samstag feierten die Bewohner und Mitarbeiter der Einrichtung bei ihrem Sommerfest mit vielen Gästen diesen Geburtstag. Dabei wurde vor allem eines gewürdigt: die wichtige und unentbehrliche Arbeit der vielen ehrenamtlichen Helfer, die das Seniorenzentrum der Arbeiterwohlfahrt (Awo) unterstützen. So wurden einige der freiwilligen Helfer während der Feierlichkeiten mit der Ehrennadel der Arbeiterwohlfahrt ausgezeichnet.

Seit 1995 im Ehrenamt

Zwei dieser Ehrenamtlichen sind Marianne und Hans-Peter Ortmann. Seit über 21 Jahren verbringt das Ehepaar jeden Mittwoch im Seniorenzentrum und organisiert hier Aktivitäten für die Bewohner. Dabei kann es sich um einfache Gymnastikübungen, aber auch Vorlesenachmittage oder Spiele handeln. „Das ist eine wunderbare Arbeit“, sagt Marianne Ortmann glücklich. In den vergangenen Jahren habe sich dabei jedoch einiges verändert. „Heute gibt es mehr Geld und alles ist größer und schöner“, erklärt sie. Aber es gebe auch neue Probleme. „Große Ausflüge sind leider nicht mögliche“, sagt Hans-Peter Ortmann. Dafür sei die Anzahl derer, die an Demenz erkrankt sind, inzwischen zu hoch, so dass sie daran nicht teilnehmen könnten.

Und das sei nicht die einzige Schwierigkeit bei ihren Aktionen. Es gebe auch zu wenige Pflegekräfte. „Das wäre mein Wunsch für die Zukunft, dass mehr Mitarbeiter für die Betreuung da sind“, sind sich die Eheleute Ortmann einig. Dieses Problem ist auch Michael Scheffler, dem Vorsitzenden der Awo Westliches Westfalen, bewusst. Hier müsse eine politische Lösung gefunden werden, sagte Scheffler, der selbst Mitglied des Landtages ist, in seinem Grußwort zur Eröffnung der Feier. Dem wolle die Awo entgegenwirken und die Qualität in ihren Einrichtungen sichern.

Um diese Qualität zu erhalten, müssten auch neue Konzepte der Altenpflege in Betracht gezogen werden, findet Einrichtungsleiter Markus Pudel. „Es muss ein konsequentes Umdenken geben. Wir müssen es schaffen, in unseren Einrichtungen ein normales Leben möglich zu machen.“

Um dies zu erreichen, sollten in Zukunft etwa Wohngruppen für die Bewohner geschaffen werden, in denen sie ähnlich wie in einer Wohngemeinschaft leben können. „Das bedeutet, dass die Mitarbeiter in diesen Gruppen mit den Senioren kochen und arbeiten“, erklärt Pudel das Konzept genauer. „Es ist aber eine enorme Herausforderung, so etwas in bereits existierenden Heimen zu ermöglichen“, ergänzt Thomas Zarske, Regionalleiter der Awo-West.