Bochum. Veranstaltung des Landesspracheninstituts zieht mit buntem Programm viele Fans an. Neben Kalligraphie und K-Pop gibt es auch eine Teezeremonie.

  • Korea-Tag des LSI präsentiert mit Angeboten wie Kalligraphie, Papierkunst und Hanbok-Anprobe die Kultur
  • Korea-Fans schätzen Höflichkeit und Offenheit der Koreaner. Viele wurden über die Musik „K-Pop“ zum Fan
  • Deutsch-Koreaner freuen sich, ihre Kultur präsentieren und weitergeben zu können

Schon vor dem Eingang des Landesspracheninstitutes (LSI) ist es kaum zu übersehen. Julia Kaufmann und Benedikta Krahl tanzen ausgelassen zu „K-Pop“ und zeigen allen damit: Hier geht es Richtung Korea. Ein bisschen zumindest, denn der Korea-Tag des LSI versammelt hunderte Korea-Fans. „Ich liebe diese Kultur einfach, die Menschen sind viel höflicher. Ich will meine Oberstufe dort verbringen“, schwärmt die 13-jährige Julia. Sie sei ein Riesenfan der koreanischen Boygroup BTS.

Abwechslungsreiche Angebote

Auch für die Schwestern Leandra und Eliza Hügly führte der Weg zur Korea-Liebe über die Musik. Während die beiden in koreanischen Kochbüchern stöbern, sagen sie: „Der Korea-Tag hier ist super. Die Angebote sind total abwechslungsreich“. Ob sie sich als nächstes die Papierkunst, die Teezeremonie oder doch das Bogenschießen ansehen wollen? Das wissen sie noch nicht, wohl aber: „Die koreanische Kultur ist interessant, weil alles ganz anders als in Deutschland ist“, sagt Leandra. „Ich mache bald einen Monat lang einen Sprachkurs in Seoul“, erzählt sie aufgeregt.

Lederhosen gegen Hanboks

In einem Hanbok tänzelt derweil Hannah Benz an ihnen vorbei. „In diesem traditionellen Outfit fühle ich mich gleich noch ein bisschen mehr wie in Korea. Es besteht aus einem Unterkleid, einem Überrock und einer Bluse“, sagt sie. Sie interessiere sich für das Land, weil sie einen koreanischen Freund habe. „Nachdem ich ihn gezwungen habe, Lederhosen anzuprobieren, revanchiere ich mich nun mit dem Hanbok“, sagt sie und lacht. Auch für die Männer gibt es traditionelle Kleidung. Ricardo Dietrich, der Japanologie und Koreanistik studiert, hilft beim farbenfrohen Einkleiden.

Aufgeschlossenheit der Menschen

So-Hyuk Ho, Meister der Kalligraphie, bemalte Papier beim Korea-Tag im Landesspracheninstitut der RUB.
So-Hyuk Ho, Meister der Kalligraphie, bemalte Papier beim Korea-Tag im Landesspracheninstitut der RUB. © Ingo Otto

Nebenbei stärkt er sich mit typischem Essen: Kimbap – eine Sushi-Rolle mit anderen Zutaten. „Die Menschen in Korea sind aufgeschlossen und offen. Sie nehmen dich schnell in ihr familiäres Umfeld auf“, findet er. Während Yue Siebert koreanische Kosmetik mit Inhaltsstoffen wie Schneckenextrakt und Ginseng verkauft, probiert Katharina Dück, ihren Namen auf Koreanisch zu schreiben. Mit einem Pinsel in der Hand zeichnet sie schwarze Striche auf Tuschpapier. „Das ist ungewohnt, weil der Pinsel so groß ist“, sagt sie.

Enyoung Chung, deren Eltern in Korea geboren wurden, erzählt: „Ich spreche beide Sprachen, wir feiern koreanische Feiertage und ich schaue koreanische TV-Serien“. Es sei schön, dass sie ihre Kultur präsentieren und weitergeben könne.

>> Institut besteht seit mehr als 40 Jahren

Das Landesspracheninstitut (LSI) ist eine Einrichtung der Ruhr-Uni, an dem praktisch einsetzbare, kommunikative Sprachkenntnisse in einem kurzen Zeitraum vermittelt werden.

Das LSI existiert seit mehr als 40 Jahren und zählt unter anderem Arabisch, Chinesisch, Japanisch, Russisch, Koreanisch und Persisch zu seinem Programm.

Der Korea-Tag fand bereits zum dritten Mal statt und bot ein Programm zwischen Tradition und Moderne. So gab es sowohl eine traditionelle Gilnori-Trommelperformance, eine Teezeremonie und eine Hanbok-Anprobe als auch K-Pop-Choreographien und koreanische Bücher.