Sie sei gut für das innerschulische Leben. Platzprobleme sind in den Griff zu bekommen.Dass ein Gymnasium bei G8 bleibt, sehen sie nicht.
Bernhard Arens hat schon mal nachgerecht. 2028, so hat der Schulleiter des Theodor-Körner-Gymnasiums und Leiter der Bezirksdirektorenkonferenz ermittelt, wird das Jahr sein, in dem es nach der sehr wahrscheinlichen Rückkehr zu G 9 – zum Abitur nach 13 Jahren zum Schuljahr 2019/2020 – an seiner Schule keinen Abiturjahrgang geben wird. Er ist dann im Ruhestand. Ebenso wie Hans Georg Rinke, Leiter des Schiller-Gymnasiums. Der sieht sich beim Thema Rückkehr zu G 9 dennoch wieder im Boot. „Meine Enkeltochter wird dann voraussichtlich zum Jahrgang gehören, der auf das Gymnasium wechselt und wieder mit G 9 anfängt.“ Derzeit besucht sie die erste Klasse.
Entlastung der Oberstufe
Unabhängig davon findet er die mögliche Entscheidung „grundsätzlich gut. Das ist prima für das innerschulische Leben, wir können wieder vermehrt Arbeitsgemeinschaften anbieten“. Er sieht aber auch Probleme: „Eins könnte das Platzproblem werden. Wir bekommen dann vier Klassen mehr. Aber das bekommen wir in den Griff.“ Er hat auch schon eine Idee, wie an seiner Schule zusätzlicher Raum gewonnen werden kann. „Wir werden wahrscheinlich zukünftig Schülerkiosk, Schülercafé und Mensa zusammenfassen.“
Auch bei Arens überwiegt die Freude darüber, dass es eine Rückkehr zu G 9 geben wird. „Ich bin froh, dass es so gekommen ist, und dass die Politiker offensichtlich auf den Elternwunsch und die Hinweise der Schulleiter gehört haben. Wichtig wäre, dass bei der Umsetzung von G 9 dazu kommt, dass die Oberstufe wieder weniger Stunden bekommt, damit sie nicht mehr so oft so lange an der Schule bleiben müssen.“ Er geht auch nicht davon aus, dass sich eins der zehn städtischen Gymnasien dafür entscheiden wird, bei G 8 zu bleiben. „Dafür werden wohl schon allein die bürokratischen Hürden zu hoch sein. Und als Gymnasium im Stadtteil würde das voraussichtlich auch nicht funktionieren. Dafür käme eher ein Gymnasium in der Stadtmitte infrage.“
Schulen kooperieren
So wie zum Beispiel das Neue Gymnasium. Dessen Schulleiter Oliver Bauer glaubt allerdings nicht, dass es Bestrebungen geben wird, dass seine Schule bei G 8 bleibt. „Dann würde sich die Frage stellen, will man, ich sage das in Anführungszeichen, Eliteschule der Stadt sein: Perspektivisch müssten sich Eltern ja dauerhaft dafür entscheiden, dass sie G 8 behalten wollen – und das glaube ich nicht. Dazu kommt, dass wir Kooperationen mit der Schiller-Schule und der Graf-Engelbert-Schule haben. Die wären dann auch zukünftig nicht so leicht fortzuführen. Ich sehe die Tendenz, dass es an den Bochumer Gymnasien in der Mehrheit die Rückkehr zu G 9 geben wird.“