Für solche Abende wurde das Anneliese-Brost-Musikforum gebaut: Symphoniker, Stadtkantorei und weitere großartige Musiker spielten Mohammed Fairouz‘ aufwühlendes Oratorium„Zabur“. Es war die europäische Erstaufführung des Stücks dieses jungen syrischen Komponisten.
Für solche Abende wurde das Anneliese-Brost-Musikforum gebaut: Symphoniker, Stadtkantorei und weitere großartige Musiker spielten Mohammed Fairouz‘ aufwühlendes Oratorium„Zabur“. Es war die europäische Erstaufführung des Stücks dieses jungen syrischen Komponisten.
Zabur ist der arabische Begriff für Psalmen, jener frommen Weisheiten, die ihren Weg vom Alten Testament auch ins Christentum und den Islam gefunden haben. In den 70ern schrieb die palästinensische Autorin Najla Saïd tröstende Psalme für die Menschen ihrer von Krisen zerrütteten Gegenwart. Fairouz vertonte dieses Werk.
Es beginnt bedrohlich, Streicher heben die Spannung, bis der Chor im Hintergrund sich mit tiefen Männerstimmen erhebt, dann steigen die Frauen ein. Die Sopran-stimmen hallen sphärisch nach, verschwinden in bedrohlichen Streicherflächen und geben Raum für Ashley David Prewett (Bass). Im Musikforum sang er den Part des Daoud, der in einem Keller in Aleppo hockt und von Krieg und Hunger singt, aber auch von einem Hauch Jasmin und Magnolien.
Im Duett mit Linard Vrielink brachte er das Konzert zum Höhepunkt. Am Ende fühlt sich der Hörer wie nach einer langen, aber lohnenswerten Reise durch gefährliches Kriegsgebiet – bloß, dass man diese Reise nicht zu fürchten braucht.