Dahlhausen. . Naturfreunde Linden-Dahlhausen und Bergmannstisch Bochum-Süd übergeben Infotafel an die Öffentlichkeit. Bergbauwanderweg wird bereichert.
Wer sich bislang fragte, was sich einst gegenüber der Pontonbrücke an der Lewackerstraße befand, der erhält nun Antwort. Dafür sorgt eine Hinweistafel, die die rund 40 Tafeln des Bergbauwanderwegs erweitert.
„Hier war von 1909 bis zum Jahr 2005 die Schankwirtschaft Eselsstall“, erklärte Walter Gantenberg vom Verein Bergmannstisch Bochum-Süd. Im Jahr 1900 ist das Restaurant Burg Horkenstein auf der Höhe des Nöckernberger Sattels eröffnet worden, welches sich schnell zum beliebten Ausflugsziel für Besucher aus dem ganzen Ruhrgebiet entwickelte.
Kurgäste kamen auf Eseln geritten
„Als einige Jahre später das Restaurant in den Besitz des Bauunternehmers und Mühlenbesitzers Mathias Hox überging, ließ dieser ein Kurhaus und den Eselsstall bauen“, so Gantenberg. Woher der Name Eselsstall kommt? „Gäste konnten auf Eseln vom Ruhrtal über einen Serpentinenweg bis hinauf zum Horkenstein reiten“, weiß Gantenberg zu berichten. Das sei neben dem schönen Ausblick eine richtige Attraktion gewesen. Jochen Hopmann von den Naturfreunden Linden-Dahlhausen freute sich darüber, dass die Tafel das Stadtbild verschönert: „Hier galt: hart arbeiten und hart feiern.“ Es sei wichtig, die Erinnerung an die Bergarbeit wachzuhalten.
Dabei half Rocksänger Graf Hotte mit Liedern aus den 20er und 30er Jahren. Nachdem sich die Zuschauer mit den Liedern „Ich wollt’ ich wär ein Huhn“, „Mein kleiner grüner Kaktus“ sowie Schmalzstullen und Würstchen eingestimmt hatten, sagte Bezirksbürgermeister Marc Gräf (SPD): „Die Tafel ist mit viel Liebe zum Detail entworfen worden. Die Informationen über den historischen Bergbau sind nicht nur für die kommenden Generationen wichtig, sondern auch für Neubürger“. Zugezogenen würde man so ein besseres Bewusstsein für die Region vermitteln.
Eselsstall wurde in Burgkeller umbenannt
Klaus Löhner von den Naturfreunden konnte sich noch bildlich an den Eselsstall erinnern. „Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Restaurantbetrieb nicht wieder aufgenommen“, sagte er. Der Eselsstall, der in „Burgkeller“ umbenannt wurde, verlor an Bedeutung als Lokal und diente dann Vereinen als Clubhaus. „2001 brannte es aus und wurde 2005 abgebrochen“, so Löhner. Die Erinnerung an den Eselsstall aber lebt weiter: „Es war immer etwas los. Ich habe die Schankwirtschaft als Jugendlicher oft besucht“, erzählte er. Was früher eine richtige Attraktion war, sei heute viel zu wenig bekannt, meinte Löhner.
>>>> Abwechslungsreiche Landschaft auf zehn Kilometern
Der Bergbauwanderweg führt auf zehn Kilometern durch eine abwechslungsreiche Landschaft zwischen Dahlhausen und Munscheid.
Er verbindet bergbauhistorische Stätten wie Schächte, Bergmannssiedlungen und Stollenmundlöcher aus der Frühzeit der Kohleförderung. Anfang der 1990er Jahre markierte die Stadt gemeinsam mit dem „Bergmannstisch Bochum Süd“ die bergbauhistorisch bedeutenden Stätten und stattete sie mit Informationstafeln aus.