Die mittlerweile 6. Stele, die sich mit dem früheren jüdischen Leben in dieser Stadt beschäftigt, ist am Montag an der Huestraße, der früheren Wilhelmstraße, der Öffentlichkeit übergeben worden. Sie erinnert an das jüdische Gemeindezentrum mit Synagoge und Schule, das sich an dieser Stelle befunden hat.
Die mittlerweile 6. Stele, die sich mit dem früheren jüdischen Leben in dieser Stadt beschäftigt, ist am Montag an der Huestraße, der früheren Wilhelmstraße, der Öffentlichkeit übergeben worden. Sie erinnert an das jüdische Gemeindezentrum mit Synagoge und Schule, das sich an dieser Stelle befunden hat.
Pfarrer Manfred Keller, ehemaliger Leiter der Evangelischen Stadtakademie, erinnerte an die einst lebendige jüdische Gemeinde und an den Ort, der dies symbolisiert. 1861 hatte es die Grundsteinlegung für die Synagoge gegeben, nachdem die erste Synagoge an der Schützenbahn zu klein für die stetig wachsende Gemeinde geworden war. Gemeinsam mit der Schule entwickelte sich dort ein reges Gemeindeleben.
Nachdem in der Pogromnacht die Synagoge zerstört worden war, diente die ehemalige Schule noch als sogenanntes Jugendhaus. Bis zu 71 Bochumer Juden lebten hier zeitweise auf engstem Raum und warteten auf ihre Deportation.
Mit den jüdischen Kindertransporten befasst sich die andere Seite der Stele. Der Historiker Hubert Schneider erinnerte an Else Hirsch, die von Bochum aus Kindertransporte nach Engeland organisierte und auch begleitete. Es sollen über 70 Mädchen und Jungen aus Bochum gewesen sein. Ihr selbst gelang die Flucht nicht. Sie wurde 1942 ins Ghetto nach Riga deportiert, wo sie auch ermordet worden ist.
An der Veranstaltung anlässlich der Vorstellung dieser Stele nahmen auch Schülerinnen und Schüler des Wattenscheider Hellweg-Gymnasiumns teil. Sie hatten sich intensiv mit Else Hirsch beschäftigt und waren dafür im vergangenen Jahr von der Jüdischen Gemeinde mit der Dr.-Ruer-Medaille ausgezeichnet worden.