Bochum. . An der Jahrhunderthalle gab es neue Fahrrad-Modelle und nützliches Zubehör zu entdecken. Zudem einiges über die Geschichte des Drahtesels.
- Hunderte Besucher strömten zum Fahrradsommer an die Jahrhunderthalle
- Es lockten zahlreiche Händler, sportliche BMX-Show und Ausstellung des Fahrradmuseums
- Viele Besucher wollen neue, ausgefallene Fahrräder entdecken
Familie Bromberg fährt gern Fahrrad. Von Linden über den Westpark und die beliebte Erzbahntrasse bis nach Gelsenkirchen. Oder einmal im Jahr vom sauerländischen Winterberg zurück ins Ruhrgebiet, das sind sportliche 186 Kilometer an nur einem Tag. An diesem Tag sind sie aber zu Fuß an der Jahrhunderthalle unterwegs.
Vater Martin möchte sich die BMX-Show beim diesjährigen Fahrradsommer anschauen: „Ich bin ja früher selbst BMX gefahren“, erzählt er. Und da die Show erst in ein paar Stunden beginnt, stöbert er erst einmal noch ein wenig an den Ständen.
Exponate des Deutschen Fahrradmuseums
Für Zweiradfreunde gibt es dort auch einiges zu entdecken. Ausgefallene Modelle und bequeme E-Bikes, ein buntes Sortiment an Biker-Zubehör und – eine Besonderheit in diesem Jahr: die Exponate des Deutschen Fahrradmuseums. Einige der historischen Drahtesel konnte man beim Fahrradsommer sogar ausprobieren.
Jonas Bachmann steht am Stand des Museums, neben ihm ein stattliches, mannsgroßes Hochrad: „Mit einer Umdrehung, das heißt einmal Treten, legt das Rad fünf Meter zurück“, erklärt der Student die Funktionsweise. Vor der Erfindung der Kette sei dies die effizienteste Antriebsweise gewesen. Dafür ist das wackelige Hochrad aber auch nicht besonders sicher: „Das war wirklich gefährlich“, sagt Bachmann.
Alte Schätze
Wer die Ausstellung des Fahrradmuseums im Pumpenhaus besucht, erfährt weitere Details. Ende des 19. Jahrhunderts setzte sich die Fahrradkette und damit das uns bekannte „Niederrad“. Dessen Schöpfer machte seine Erfindung übrigens durch publikumswirksame Wettrennen populär.
Zu sehen waren in der Ausstellung außerdem alte Schätze, wie zum Beispiel ein sogenanntes Kardanrad aus den 1920ern und ein Damenfahrrad aus der Nachkriegszeit, das – obgleich immer noch gut in Schuss – authentisch den Charme der 50er Jahre versprühte.
Fahrrad wird immer nutzerfreundlicher und sicherer
Was der Besucher der Ausstellung lernt: Im Laufe seiner Geschichte vom umständlichen Laufrad über die Erfindung von Fahrradkette und Dunlop-Reifen bis heute wurde das Fahrrad immer nutzerfreundlicher und sicherer.
Sind die modernen e-Bikes mit ihrem bequemen Elektro-Antrieb der nächste logische Schritt in der Entwicklung? Für Vater und Fahrradfreund Martin Bromberg eher nicht: „Also wir sind nicht so die E-Bike-Fans“, sagt er und seine Frau klatscht sich zur Verdeutlichung freudig auf den Unterschenkel: „Wir haben doch Muskeln!“ Bloß Tochter Sidney muss ein wenig grinsen: Also bei der letzten Winterberg-Tour, gesteht sie, wäre ein klein wenig elektrische Unterstützung gar nicht so schlecht gewesen, gesteht sie freimütig.