Bochum. . Bei vielen Bochumern sind die Briefwahlunterlagen verspätet angekommen. Manche warten immer noch. Die Stadt spricht von einem „Rückstau“.
Im Laufe der Woche haben sich zahlreiche Leser bei uns gemeldet, die im Internet ihre Wahlunterlagen beantragt und sie immer noch nicht erhalten haben. Bei den meisten landeten sie zwar in den vergangenen Tagen doch noch im Briefkasten. Für einige kam die Post aber zu spät.
So haben sich Hanne und Dieter Blaurock bei uns „aus dem Urlaub im Ausland mit zwei verschenkten Stimmen“ gemeldet. Das Ehepaar hatte am 23. April seine Unterlagen beantragt, eingegangen sind sie gestern. Für die Blaurocks gibt es nun aus dem Urlaub heraus keine Möglichkeit mehr, ihre Stimme abzugeben. Sie üben scharfe Kritik: „Die Abläufe bei der Briefwahl zur Landtagswahl führen nach unserer soeben gemachten Erfahrung zur Wahlverhinderung.“
„So lässt sich Wahlbeteiligung künstlich reduzieren“
Auch Monika Rieckert war von der verspäteten Zustellung betroffen. Sie und ihr Mann Thomas Rieckert beantragten am 20. April die Briefwahlunterlagen. Während sie bei Monika Rieckert am vergangenen Dienstag per Bote persönlich zugestellt wurden, hat ihr Mann seinen Wahlzettel immer noch nicht erhalten.
„So lässt sich die Wahlbeteiligung auch künstlich reduzieren“, beklagt die Bochumerin und zieht für sich das Fazit: „Nie mehr einen E-Mail-Antrag auf Briefwahl. Lieber den alten schriftlichen Weg nehmen. E-Mails werden vom kleinen grünen Steinbeißer gefressen.“
Bei der Stadt seien alle Unterlagen rausgeschickt
Etwa 45.000 Briefwahlanträge sind diesmal bei der Stadt eingegangen. „Es gab zu Anfang ein sehr hohes Antragsaufkommen. Genau da hat die Technik ein bisschen gehakt, was dazu geführt hat, das ein Rückstau entstanden ist, den wir erst nach und nach abarbeiten konnten“, erklärt Wahlamtsleiter Stephan Heimrath. Anfang der Woche seien die letzten Unterlagen verschickt worden. „Bei uns ist jetzt alles raus.“
Sein Rat: Sollten die Briefwahlunterlagen so spät eintreffen, dass sie nicht mehr rechtzeitig auf dem Postweg zurückgeschickt werden können, sollten sich die Betroffenen bei der Stadt melden. „Sie erhalten dann neue Unterlagen, die sie in einen der städtischen Briefkästen einwerfen können oder am Wahltag direkt im Briefwahlzentrum im neuen Gymnasium oder in einem Wahllokal in ihrem Wahlbezirk abgeben können.