Wiemelhausen. . Vor 40 Jahren verließ der letzte reinen Mädchen-Jahrgang die Schiller-Schule. Zum Klassentreffen kamen 34 Frauen, um sich gemeinsam an die Jugendzeit zu erinnern.
- Vor 40 Jahren verließ der letzte reine Mädchen-Jahrgang die Schiller-Schule.
- 34 Absolventinnen trafen sich zum gemeinsamen Schwelgen in Erinnerungen.
- Ehemalige Schiller-Schülerin: „Der alte Charme der Schule ist geblieben.“
40 Jahre ist es her, als Rektorin Hoffmann alle Schiller-Schülerinnen in die Aula rief. „Meine Damen, ich habe Ihnen eine Mitteilung zu machen: Wir werden demnächst Knäblein bekommen“, verkündete sie.“ Das war das Ende des Mädchengymnasiums. Nun kehrten 34 Absolventinnen des letzten reinen Frauen-Abi-Jahrgangs zurück an die Schiller-Schule. Hausmeister Renato Milano führte sie durch das historische Schulgebäude und zum Schluss durften sie sich noch über ein ganz besonderes Konzert freuen.
„Einige von uns werden gleich nach 40 Jahren das erste Mal wieder diese Schule betreten“, sagt Carola Heyde. Die 59-jährige Bankkauffrau und Mutter organisierte das Klassentreffen. Dafür schrieb sie etwa 90 Ehemalige von insgesamt 103 Abiturientinnen an. „Dank der Sozialen Medien klappte das“, so Heyde.
„Schillertisch“ trifft sich bis heute
Jubiläumstreffen gab es nach 5, 10, 20 und 30 Jahren. Nach dem 30-jährigen Treffen des Jahrgangs entstand der „Schillertisch“ in der Gaststätte „Kleinstadt“ in Wiemelhausen. Dort trifft sich regelmäßig eine Gruppe aus der Region zum Stammtisch.
Die Schiller-Schule eröffnete 1919 als „Lyzeum II“. Seit 1937 heißt sie Schiller-Schule. Erst ab 1976 besuchen auch Jungen das Gymnasium. Seit dem 12. Dezember 2002 steht das alte Schulgebäude am Waldring unter Denkmalschutz.
Die Führung von Hausmeister Milano weckte unweigerlich Erinnerungen: „Hier im Lehrerzimmer habe ich mal eine Arbeit nachgeschrieben“, erinnerte sich Doris Czarnojan-Slawik. Ansonsten waren die „Heiligen Hallen“ verboten. Das wichtigste Erlebnis der ehemaligen Schülerin war die Abifeier: „Wir durften den Bulli meines Vaters bekleben und damit herumfahren.“ Anschließend stieg die große Abi-Party auf den Ruhrwiesen.
Katharina Blätgen erinnerte sich an die schriftliche Abiturarbeit in Mathematik: „Wir schrieben sie mit drei Kursen. Immer durfte nur eine zur Pinkelpause. Die Lehrer hatten allerdings nicht berücksichtigt, dass diejenigen, die eher abgeben, gehen können.“ Diese setzten sich auf die Toilette und gaben ihre Ergebnisse weiter, so dass alle Prüfung mit „gut“ bestanden.
Der Charme der alten Schule
Im Musikraum gab es zur Freude aller ein unbeabsichtigten Ständchen des Lehrerquartetts „Special Delivery Swing“.
Die Reise zurück in die eigenen Jugendjahre kam gut an, wie der Beifall für Milano zeigte. Etwas Nostalgie gehört natürlich auch zu so einem Tag: „1977 hatten wir noch Parkett in der Turnhalle“, erinnerte sich Heike Gondermann. Anderes wiederum ist bis heute gleich geblieben: „Viel hat sich über die Jahre in der Schule nicht verändert. Der alte Charme mit dem Geruch von Bohnerwachs ist geblieben.“