bochum. . Selbst nähen ist in – im Kurs „Made by Mama oder Oma“ lassen Frauen ihrer Kreativität freien Lauf. Anfänger sollten aber einiges beachten.
- Im Nähkurs der katholischen Familienbildungsstätte arbeiten zwei Generationen an Einzelstücken für Kinder
- Frauen können dank Kinderbetreuung ihrer Kreativität entspannt völlig freien Lauf lassen
- Anfänger als auch fortgeschrittene Kursteilnehmer lassen sich von promovierter Fachfrau bei Nähprojekten helfen
Wenn Julia (2) ihre kleinen Hände auf den Stoff ihres Kleidchens legt und sagt „Mama genäht!“, dann geht Kerstin Meyer das Herz auf. Allein das ist der 36-Jährigen die Mühe wert. Mal abgesehen davon, dass die Frauen im Nähkurs der Katholischen Familienbildungsstätte eine Menge Spaß haben können. Nicht zuletzt die Kinderbetreuung sorgt hier für kreativen Fluss. In Hörweite kümmert sich eine nette Dame um die Sprösslinge, wobei die zweijährige Julia auch schon mal mithilft, wenn Mama den Stoff ausmisst.
Ansporn für die Mütter und Omas ist es, etwas zu schaffen, das aus den Waren der Kaufhäuser heraus sticht. Manches Kind, für das hier ein Kleidungsstück entsteht, ist noch nicht geboren.
Mit 17 Jahren Näherfahrung scheut sie keinen Stoff
An den Nähmaschinen sitzen Mütter, Omas und schwangere Frauen. „Gerade für Mütter, die im Mutterschutz oder in der Elternzeit nicht nur zu Hause sein möchten, ist der Kurs mit Kinderbetreuung eine gute Sache“, sagt Daniela Walter-Hartmann, die im neunten Monat schwanger ist und sich an einer Babypluderhose versucht.
Mit ihren 17 Jahren Näherfahrung muss sie den Problemstoff Jersey nicht scheuen. Denn für Anfänger gilt: bloß nichts Elastisches. Obwohl gerade die flexiblen Stoffe für Kinderkleidung beliebt sind. „Bei Jersey ist viel Geduld gefragt. Der Stoff dehnt sich und leiert schneller aus, auch unter der Nähmaschine“, sagt Kursleiterin Katja Stromberg.
Nähmaschinen-Führerschein wird angeboten
Die gelernte Schneiderin und promovierte Textilwissenschaftlerin weiß, worauf es bei Anfängern ankommt, kann aber auch fortgeschrittenen Kursteilnehmern mit Tricks und Kniffen zur Seite stehen. „Erst einmal braucht es Mut, um überhaupt anzufangen. Wichtig ist, den Umgang mit der Nähmaschine zu erlernen. In einem Kurs biete ich auch eine Art Nähmaschinen-Führerschein an. Hier machen wir das nebenbei“, so Stromberg.
Heidrun Füllgraf besucht den dritten Nähkurs und stillt zwischendurch ihren acht Monate alten Sohn Silas. Am Ende des Kurses möchte sie ihr Traumprojekt fertig stellen. Ein rotes Kleid mit weißen Punkten und Zwergenmotiv für ihre ältere Tochter.
Die Logik des Nähens beschreibt die 39-Jährige so: „Ich finde, Nähen ist wie Mathematik, was das räumliche Vorstellungsvermögen betrifft.“ Am Ende zeigt sich hier, dass aus trockenen Formeln wunderschöne Einzelstücke entstehen können.
>>> In den Nähkursen sind noch Plätze frei
Auch im laufenden Nähkurs der Familienbildungsstätte sind noch einzelne Plätze frei. Ein Einstieg ist kurzfristig möglich. Der Kurs findet statt donnerstags von 9.30 bis 11.45 Uhr in der Katholischen Familienbildungsstätte, Am Bergbaumuseum 37. Weitere Informationen zu den Kosten und möglichen Folgekursen erhalten Interessierte unter der Telefonnummer: 0234/ 9 50 89 11.