Bochum. . Partystimmung am KAP: Musikfestival lockt zahlreiche Zuhörer mit und ohne Behinderung an. Lebenshilfe-Kulturleiter erläutert Zweck des Fests.
- Lebenshilfe und Aktion Mensch rockten für die Inklusion und kamen damit beim Publikum gut an
- Verschiedene Musikstile von Rock über Pop bis hin zu Jazz verbanden Menschen mit und ohne Behinderungen.
- Als Bands traten auf: 7 Cats, Limerick The Jazz Party, Jazzpaña und Jo Hartmann
Sicher, Entertainer Michael Wurst moderierte das kleine Festival „Rock für Inklusion“ pfiffig. Aber wenn dann nicht noch „Ralle“ den Bandnamen lautstark ankündigen würde, wäre es nur halb so nett. „Ich sage: Herzlich willkommen im Bermuda-Dreieck! Das ist mein Job“, so Ralf Schlereth.
Den 51-Jährigen begleitet das Down-Syndrom und hier ging es darum, dass jemand wie er mittendrin ist im Leben. Zum sechsten Mal lud am Samstag die Lebenshilfe Bochum ein, gemeinsam zu feiern. Menschen mit und ohne Behinderung versammelten sich auf dem Konrad-Adenauer-Platz. Dort ging es auch dank Sonnenschein lebendig zu. Die Musiker setzten dem Vergnügen die Krone auf.
Kinder ohne Vorbehalte
Charmant und durchaus gekonnt präsentierte sich zu Beginn die Wuppertaler Schülerband 7 Cats. Mit Profi-Musikerin Cindia Krüger, Bandkollegin keines geringeren als Farin Urlaub, verbreiteten die Jungs und Mädels modernes Flair mit Covers unter anderem von Mark Forster oder Crow. „Es macht mir Spaß, bei den Proben gemeinsam zu üben und sich gegenseitig zu helfen“, sagte die achtjährige Clara. Ebenso Julius kam glückselig von der Bühne, auch wenn er kurz überlegen musste, welches Instrument außer der Melodika er noch spielt. „Die Chimes“, half ihm ein Freund auf die Sprünge und wer noch immer nicht weiß, was Julius spielt: Es sind Klangstäbe zur Percussion.
Während Julius über die Klangstäbe grübelte, ging es im Pavillon der Lebenshilfe bunt zu: Malen, Jonglage mit den Diabolos oder Entenangeln. Für die Kinder gab es allerlei Spaß, was auch einen guten Grund hatte. „Wir setzen nachmittags verstärkt auf die Kinder, weil Kinder noch ohne Vorbehalte sind“, sagte Kai Hermann, Leiter der Kulturarbeit der Lebenshilfe. Das Wichtigste sei bei diesem Fest, dass alle gemeinsam Spaß haben. „Die Grenzen verschwimmen dann und die Behinderung tritt in den Hintergrund“, so Hermann weiter.
Lebenshilfe-Hymne
Das Musikprogramm machte es leicht, Hemmungen und Barrieren beiseite zu schieben. Erst gab die Hip-Hop-Crossover-Truppe Limerick mit der E-Gitarre Gas, dann setzte The Jazz Party mit Milli Häuser auf jazzige Töne, gefolgt von der Combo Jazzpaña mit lateinamerikanischen Variationen. Den Schlusspunkt am Abend setzte Jo Hartmann, der auch die Lebenshilfe-Hymne „So sind wir“ singen sollte. Da passte dann alles.