Gerthe. Auf dem ehemaligen Bogestra-Gelände an der Castroper Straße wurde viele Jahrzehnte lang mit schwerem Gerät an den Bahnen gewerkelt, heute sind dort Laptops das bevorzugte Arbeitsmittel. Im alten Straßenbahndepot befindet sich seit 2014 das Energie-Effizienz-Zentrum (EEZ), wo sich junge Macher niedergelassen haben, um ihre ersten unternehmerischen Schritte zu machen. Bislang standen dafür an der Lothringer Allee nur Büros zur Verfügung, vor kurzem hat die erste Werkstatt eröffnet. In der Werkshalle, wo früher Bahnen repariert wurden, arbeitet jetzt die Zukunft Bochums an erneuerbaren Energien und Elektromobilität.

Auf dem ehemaligen Bogestra-Gelände an der Castroper Straße wurde viele Jahrzehnte lang mit schwerem Gerät an den Bahnen gewerkelt, heute sind dort Laptops das bevorzugte Arbeitsmittel. Im alten Straßenbahndepot befindet sich seit 2014 das Energie-Effizienz-Zentrum (EEZ), wo sich junge Macher niedergelassen haben, um ihre ersten unternehmerischen Schritte zu machen. Bislang standen dafür an der Lothringer Allee nur Büros zur Verfügung, vor kurzem hat die erste Werkstatt eröffnet. In der Werkshalle, wo früher Bahnen repariert wurden, arbeitet jetzt die Zukunft Bochums an erneuerbaren Energien und Elektromobilität.

Technologie- und Gründerzentrum

Bis auf einige Relikte, Schienen im Außenbereich und die Außenfassade des Gebäudes, erinnert heute nichts mehr an die alte Nutzung des Geländes. Knapp ein Drittel der Gebäude wurde abgerissen, der Rest komplett entkernt und neu gemacht. Das EEZ ist als Technologie- und Gründerzentrum hier entstanden. Der Bürokomplex ist seit 2014 in Betrieb und zu 90 Prozent ausgelastet, 13 Firmen haben sich dort niedergelassen – vom Architektur- oder Ingenieur-Büro über Energieberater und Software-Entwickler bis hin zum Sachverständigen. Die zehn technisch top ausgestatteten und bis zu 280 qm großen Werkstatt-Boxen, die bis zum Sommer nach und nach fertig werden, sind teilweise schon doppelt und dreifach angefragt.

In der ersten fertigen Halle hat sich Auktora eingerichtet, ein Betrieb für elektrische Antriebe. Gründer ist der Luxemburger Thierry Wilmes. Als Maschinenbaustudent der Hochschule Bochum hat er jahrelang am Solarcar mitgearbeitet, bis er sich 2014 mit seinem Start-Up selbstständig gemacht hat und ein Jahr später im EEZ einzog. Heute ist der Ingenieur Geschäftsführer eines weltweit agierenden Unternehmens mit zehn festen Mitarbeitern, die auch fast alle von der Hochschule kommen und teilweise dort noch studieren. Den Standort im EEZ, wo er sich mit der zusätzlichen Werkstattfläche auf insgesamt 300 qm vergrößert hat, empfindet der 29-Jährige als optimal.

„Wir fühlen uns hier sehr wohl. Hier sind wir flexibel und können die Synergien nutzen“, sagt Wilmes. Wenn der Platz im EEZ eines Tages einmal nicht mehr ausreichen sollte, kann er ins direkt daneben liegende Gewebegebiet Gerthe-Süd wechseln. „Das ist der optimale Weg und das, was wir uns erhoffen – dass Ausgründungen aus den Hochschulen die Szene beflügeln. Wir stellen ihnen das passende Netzwerk zur Verfügung“, sagt Tim Fröhlich von der Wirtschaftsentwicklung Bochum. Das EEZ ist mit der Ruhr-Uni, der Hochschule und dem Geo-Thermie-Campus vernetzt, die vielen spezifizierten Unternehmen unter dem Dach des EEZ arbeiten auch gegenseitig zusammen – viele kennen sich aufgrund ihres gemeinsamen Hochschul-Hintergrundes.

Zukunft der Mobilitätsbranche

Zusätzlich gibt es die Hilfe der Bochumer Wirtschaftsentwicklung, die den Start Ups von der ersten Idee bis zum laufenden Unternehmen zur Seite steht. Auktora war eine der ersten Firmen, die davon profitiert haben. Weitere sind gefolgt, und bis in allen neuen Werkstatthallen an der Zukunft der Mobilitätsbranche gearbeitet wird, dauert es wohl auch nicht mehr lange, wenn es so weitergeht. Fröhlich hat dafür eine einfache Erklärung: „Wir bieten hier einen optimalen Standort mit einer nachhaltigen Unterstützung, die Branche boomt und Bochum ist ein Hot-Spot.“