Bochum. . Beim Aktionslauf im Stadtpark setzen begeisterte Läufer und Nordic Walker ein Zeichen gegen die Krankheit. Lauf findet zum siebten Mal statt.
- Zum siebten Mal findet der Brustkrebsauf im Stadtpark statt. Mit jedem Jahr haben sich mehr Läufer daran beteiligt
- Zweimalige Olympiasiegerin Heike Drechsler geht mit gutem Beispiel voran
- Sport kann das Rückfallrisiko um 30 bis 40 Prozent senken. Damit ist er effektiver, als Krebsmedikamente
Vor dem Bismarckturm im Stadtpark wedeln Hunderte von Sportbegeisterten in bunten Sportanzügen mit den Armen und Beinen. Unter prominenter Anleitung von Heike Drechsler, zweimaliger Olympiasiegerin in Weitsprung, wärmen sich ambitionierte Läufer und Walker für den Aktionslauf „Bochum läuft. Aktiv gegen Brustkrebs“ auf. „Jede neunte Frau ist von Brustkrebs betroffen. Mit Bewegung kann man der Krankheit präventiv vorbeugen“, sagt die 53-jährige ehemalige Profisportlerin. Alles im Maßen sei gesund. „Bewegung tut mir gut. Ich will mein Wissen weitergeben.“
Schon zum siebten Mal findet der Lauf im Stadtpark statt. Mit jedem Jahr haben sich mehr Läufer daran beteiligt, zuletzt waren es 1085 Sportbegeisterte, diesmal 1262.
Mit Sport und Bewegung der Krankheit Einhalt gebieten
„Die Organisation ist arbeitsintensiv“, sagt Dr. Gabriele Bonatz. Die 57-Jährige ist Chefärztin der Frauenklinik und des Brustzentrums in der Augusta-Kranken-Anstalt in Bochum. Sie rief den Verein „Aktiv gegen Brustkrebs“ ins Leben, der die Läufe ehrenamtlich organisiert. Während eines längeren Aufenthaltes in der USA ist sie auf eine soziale Bewegung aufmerksam geworden, die Volksläufe organisiert, um auf das Thema Brustkrebs hinzuweisen.
„Das wäre doch auch etwas für Deutschland, dachte ich mir“, sagt sie. Der Lauf soll darauf aufmerksam machen, wie gut Sport und Bewegung der Krankheit Einhalt gebieten können. „Große Studien mit Frauen, die an Brustkrebs erkrankt sind zeigen, dass Sport das Rückfallrisiko um 30 bis 40 Prozent senken kann. Dabei ist er effektiver, als Krebsmedikamente“, sagt sie. Der Verein begleitet junge und ältere Patientinnen durch die Therapie, bietet Familienhilfe und Sportangebote für die Betroffenen.
Die viele Arbeit lohnt sich: „Die Rückmeldungen auf den Lauf sind unglaublich positiv. Bereits Anfang des Jahres fragen uns Läufer auf Facebook nach dem genauen Termin des Events“, sagt Bonatz. „Es ist ein berührendes Gefühl, dabei zu sein.“
Laufen für den guten Zweck
Dabei ist auch Rainer Hering. Im März verloste die WAZ zehn Teilnahmeplätze für den Lauf, Hering gehörte zu den glücklichen Gewinnern. Sein persönliches Schicksal dient als Motivation, an dem Lauf teilzunehmen. „Meine Mutter ist an Brustkrebs gestorben“, sagt der 64-Jährige. An den vier Trainingsterminen mit Yogalehrerin Susanne Breddemann, die zum Gewinnerpaket gehörten, konnte er nicht teilnehmen.
Doch das sieht er nicht als Problem: „Ich bin seit 30 Jahren begeisterter Jogger“, sagt er. Damals wollte er auf sein Gewicht achten. Heute sagt er: „Laufen fördert in jeder Lebenssituation die Gesundheit. Beim Joggen kann ich wunderbar abschalten.“ Diesen Sonntag stehen fünf Kilometer an, für den agilen Laufbegeisterten kein Problem. „Ich bin Marathonläufer. Sonntags laufe ich 20 Kilometer im Training“, sagt er. Hering gehört an diesem Tag zu den Gewinnern, denn eine Siegerehrung für die Ersten gibt es nicht. Dabei sein ist alles!