Goldhamme. . Als WAZ-Leser Friedhelm Diemel aus dem Haus ging, wollte er seinen Augen nicht trauen: Dort, wo jahrelang Bäume gestanden hatten, befanden sich plötzlich nur noch Stümpfe. 37 gefällte Bäume zählte der Rentner im Bereich der Normannenstraße und der Kirche St. Anna.

Als WAZ-Leser Friedhelm Diemel aus dem Haus ging, wollte er seinen Augen nicht trauen: Dort, wo jahrelang Bäume gestanden hatten, befanden sich plötzlich nur noch Stümpfe. 37 gefällte Bäume zählte der Rentner im Bereich der Normannenstraße und der Kirche St. Anna.

Am Telefon habe Diemel seitens der Stadt die Auskunft bekommen, die Bäume müssten aus Kostengründen gefällt werden. Es sei günstiger, sie zu entfernen, als sie zu stutzen. „Das ist doch Unsinn“, so der Goldhammer Anwohner. Eine Nachfrage beim Presseamt bringt Klarheit: Tatsächlich sind keine zu hohen Ausgaben der Grund für die Rodung, sondern der Umbau des Viertels. Die meisten Bäume in dem Bereich sollen sogar durch neue ersetzt werden.

„Viele der Bäume hätten sowieso ersetzt werden müssen, da sie sich in Hochbeeten befinden und die Baumwurzeln die Pflastersteine hochdrücken“, so Annika Vößing vom Presseamt der Stadt. „Der Platz vor der Kirche soll ein bedeutsamer Mittelpunkt im Wohnquartier werden. Die Normannestraße soll als Stadtteilachse umgestaltet werden mit kleinen Quartiersplätzen und Begegnungspunkten.“ Der Platz vor der Kirche wird beispielsweise mit sechs Kirschbäumen bepflanzt, die rosa blühend einen Kontrast zur dunklen Kirche bilden sollen. Insgesamt wurden in dem Abschnitt 43 Bäume gefällt, 47 sollen im Laufe des Jahres neu gepflanzt werden. „Das wäre toll, wenn das passieren würde“, ist Diemel beruhigt.

Einen Wermutstropfen gibt es dennoch: Zwar werden im Bereich der Annakirche mehr Bäume gepflanzt als gefällt, insgesamt werden im Zuge des Stadtumbaus allerdings 87 Bäume gerodet und nur 68 neu gepflanzt. Die Bewohner des Stadtteils hatten sich im Rahmen einer Bürgerinformation für optimierte Lichtverhältnisse ausgesprochen. Das üppige Grün der ehemaligen Bäume hatte sie gestört, weswegen laut Annika Vößing in Zukunft „schmalkronige Bäume, vor allem Kirschen und Säuleneichen“, das Bild des Stadtteils prägen werden – und davon eben weniger als zuvor.