Bochum . Die Mitgliederwerbung des VfL Bochum zeigt Wirkung. In nur 16 Monaten verzeichnete der Verein rund 3600 Neueintritte. Bei 10000 kommt Grönemeyer.

  • VfL wird demnächst bereits über Termin für Herbie-Besuch im Stadion sprechen
  • Nur noch rund 750 Unterschriften von neuen Mitgliedern fehlen dem Verein
  • Grönemeyer wird dann live im Stadion zum Mikro greifen und Bochum-Hymne singen

Noch 750 Unterschriften bis Herbie: Während im Sturm des VfL Bochum Flaute herrscht, segelt die Mitgliederoffensive der Blau-Weißen auf Erfolgskurs. 9250 Mitglieder weist die aktuelle Bilanz auf. Das Versprechen steht: Wird die Marke von 10 000 geknackt, kommt Herbert Grönemeyer ins Vonovia-Ruhrstadion. Bis zum Winter könnte es soweit sein.

3800 neue Mitglieder in 16 Monaten

„Wir wollen Dich!“, proklamiert der Fußball-Zweitligist seit Januar 2016. 5400 Getreue wies die Mitgliederkartei damals auf. Reichlich Luft nach oben. Zumal es in der vergangenen Saison unter Trainer Gertjan Verbeek endlich auch sportlich aufwärts ging. Ambitionen auf den Aufstieg, der Pokalknaller gegen die Bayern mit Vorverkaufsrecht für Mitglieder: Das Feld für einen deutlichen Zuwachs schien bereitet.

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Der sportliche Rückenwind hat sich längst abgeschwächt. Die Kampagne ist trotzdem ein Volltreffer. Binnen 16 Monaten gab es über 3800 Eintritte. Die Werbung auf Plakaten (derzeit wieder im XXL-Format am Parkhaus am Hauptbahnhof), in der Zeitung und in den sozialen Medien zeigt Wirkung. „Von Kindern und Jugendlichen bis zu VfL-Fans im Rentenalter: Die neuen Mitglieder kommen aus allen Altersgruppen“, sagt Marketing-Bereichsleiter Fabian Weitkämper.

Vereinsmitgliedschaft hat Vorteile

Klar: Die Identifikation mit „seinem“ Verein, mit „seiner“ Stadt ist der wesentliche Grund, einen Ausweis zu beantragen – auch für viele Exil-Bochumer, die im In- und Ausland ihrem VfL verbunden sind.

„Doch wichtig sind auch die Vorzüge, die man als Mitglied genießt“, betont Weitkämper. Der Nachwuchs hat Spaß im „Bobbi-Klub“, die Ü-55-Anhänger starten im „Kult-Klub“ auch Ausflüge außerhalb des Stadions. Hinzu kommen weitere exklusive Aktionen und Gewinnspiele: So wie beim vorletzten Auswärtsspiel, als ein Sonderbus 50 Glückspilze nach Sandhausen chauffierte, Verpflegung inklusive. Die Truppe, so ist zu hören, war gut drauf. Nur das trübe Spiel störte in der „Provinz all in“.

Bis zum Jahresende, möglicherweise schon im Herbst, könnte das Ziel von 10 000 Mitgliedern erreicht sein, glaubt Weitkämper. „Wir sind in Sichtweite.“ Mit Pressechef Jens Fricke hat er bereits einen Blick auf den Tourplan von Herbert Grönemeyer geworfen. Der berühmteste Sohn der Stadt hat zugesagt, ins Stadion zu kommen, wenn der VfL die 10 000 voll macht.

Vor zehn Jahren folgte eine 0:6-Klatsche

Ende April, wenn Grönemeyer im Musikforum zu Gast ist, sollen erste Gespräche geführt werden. Ausdrücklich (und entgegen hartnäckiger Gerüchte) werde Herbert Grönemeyer kein komplettes Konzert spielen. „Das haben wir so auch nie angekündigt“, betont Jens Fricke. Vielmehr werde Herbie im Stadion vor dem Anpfiff mit den Fans seine „Bochum“-Hymne anstimmen.

So wie 2006 vor der Bundesliga-Partie gegen Werder Bremen. Es folgte eine 0:6-Klatsche. Fricke will das nicht als böses Omen werten: „Diesmal spielen wir vermutlich nicht gegen Werder. Und diesmal wollen wir den Gegner mit einer Packung nach Hause schicken.“