bochum. . Pflegeeinrichtungen, Kliniken und Dienstleister wollen auch Schüler und Absolventen ansprechen. Aussteller nehmen weite Anreise in Kauf.
- Zum sechsten Mal findet im Ruhrcongress Bochum die Jobmedi NRW statt.
- 90 Aussteller stellen ihre Unternehmen vor, suchen aber auch nach Arbeitnehmern
- Messe findet auch heute noch statt (10 - 16 Uhr). Gewinnspiel bietet Besuchern zusätzlichen Anreiz
Die Seniorenresidenz Belia hat sogar ihren eigenen Koch mitgebracht. Gutes Essen im Alter ist wichtig und so ein eigener Koch beim Stand bei der Jobmedi NRW, der Berufsinformationsmesse für Gesundheit und Soziales im Ruhrcongress, macht schon was her. Bei 90 regionalen und überregionalen Ausstellern kommt es auch sehr darauf an, Alleinstellungsmerkmale zu haben. Für Menschen, die man betreuen möchte und für Menschen, die einen Arbeitsplatz in diesem immer größer und wichtiger werdenden Berufsfeld suchen.
„Das Personalmarketing ist bei den Institutionen angekommen“, sagt dazu Diana Pinto, Projektleiterin bei JF Messekonzept, der Firma, die die Messe organisiert. Zum sechsten Mal findet sie im Ruhrcongress statt. Mit mehr als 20 Kliniken, 25 Pflegeeinrichtungen, sozialen Diensten, karitativen Einrichtungen, Hochschulen, Verbänden und Arbeitgebern aus der Gesundheitsbranche.
4500 Besucher kamen im letzten Jahr
Am Freitag öffnete sie, am Samstag stehen die Aussteller von 10 bis 16 Uhr für die Fragen der Besucher bereit. Waren es im vergangenen Jahr 4500 Besucher, so rechnet Pinto diesmal noch einmal mit einer größeren Zahl. „Das liegt auch daran, dass wir jährlich mehr Aussteller hinzubekommen. Wie gesagt, die Arbeitgeber aus dem Gesundheits- und Sozialwesen können es sich nicht mehr erlauben, auf Werbung zu verzichten.“
Sie zeigt Wirkung. Thomas Schmid, Leiter der Personalgewinnung am Deutschen Herzzentrum München des Freistaates Bayern, hat jedenfalls diese Beobachtung gemacht. Er nimmt schon seit dem ersten Mal an der Messe in Bochum teil. „Den jungen Menschen aus dem Ruhrgebiet gefällt München. 75 Prozent der Kräfte, die wir einstellen, kommen aus dem Ruhrgebiet. Unsere Werbung, unsere Anwesenheit auf der Messe wirkt sich langfristig aus. Ich verpflichte hier innerhalb der beiden Tage jetzt nicht gleich fünf, sechs junge Menschen. Aber einige suchen vielleicht in einem halben Jahr einen Job und finden uns dann im Internet. Hier auf der Messe laufen ja jetzt nicht nur arbeitslose Pflegekräfte herum.“ Sondern auch Schüler.
Zwei Neuntklässler informieren sich
So wie Nico Gerstenmeier (16) und Jannik Hille (14), Neuntklässler der Pestalozzi-Realschule. Nico hat bereits ein Praktikum in einem Krankenhaus gemacht, Jannik macht demnächst noch eins bei einem Physiotherapeuten. „Grundsätzlich möchte ich in einem Pflegeberuf arbeiten“, sagt Nico. „Hier habe ich mich aber noch nicht so gut informieren können.“ Möglich dennoch, dass er auf der Messe am Stand seines künftigen Arbeitgebers vorbeigelaufen ist und ihm im übergroßen Angebot zunächst übersehen hat.
Die Döpfer-Schule aus Köln wird es dennoch wohl eher nicht sein. Auch wenn sie die Ausbildung zum IHK-geprüften Fachwirt für Gesundheits- und Sozialwesen anbietet. Zum ersten, aber wohl nicht zum letzten Mal ist die Schule bei der Messe vertreten, wie Akademieleiter Benjamin Hofmann sagt. „Ich habe bewusst nach so einer Messe gesucht, um uns präsentieren zu können. Es ist zwar noch früh am Freitag. Aber die Tendenz ist so, dass unser Angebot angenommen wird.“
Jobmedi-Messe gibt es an vier Standorten
Tipps zum Messebesuch und die Hinweise auf alle Aussteller mit ihren entsprechenden Angeboten gibt es im Internet: www.jobmedi.de.
Die Messe ist am Samstag (1.) von 10 bis 16 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. Ebenso frei ist der Eintritt bei den Vorträgen und Workshops. Unter dem Motto „Fit in den Frühling“ gibt es zudem ein Gewinnspiel. Der Hauptgewinn ist ein Fahrrad.
Die Jobmedi-Messe gibt es an vier Standorten. In Frankfurt findet sie am 23./24. Juni statt, in Hannover am 3./4. November, in Berlin am 24./25. November.