Das alte Schulmseum ist tot – dafür ist Schulgeschichte jetzt mit neuem Konzept quietschfidel. Rollendes Klassenzimmer 1900 hat sich bewährt.

  • Peter Schneller hat dafür gesorgt, dass Schulgeschichte weiter vermittelt wird
  • Emschertalmuseum in Wanne-Eickel öffnet Ende April auch mit Schulzimmer
  • Auch alte Menschen interessieren sich mehr und mehr für Schule annodazumal

Das „Klassenzimmer anno 1900“, Teil des ehemaligen Bochumer Schulmuseums, hat endlich im Emschertalmuseum Wanne-Eickel, Unser-Fritz-Straße 108, eine neue Bleibe gefunden. Der Ort, so sagt es auch Peter Schneller, langjähriger Leiter des Schulmuseums, passe gut, denn in diesem Gebäude befand sich ebenfalls früher eine Schule. „Das neue Museum macht richtig Spaß“, sagt Schneller. Er freue sich zudem, dass viele Ausstellungsräume dort ebenerdig liegen und daher auch für behinderte Menschen zu erreichen seien.

Wie berichtet, kam vor rund zwei Jahren das Aus des Schulmuseums, 25 Jahre nach seiner Gründung. Der Standort Cruismannschule in Riemke musste aufgegeben werden. Der Grund: Die neuen Brandschutzbestimmungen erlaubten den Betrieb eines öffentlichen Museums nicht mehr an dieser Stelle. Eine Renovierung am alten Ort war ebenso wenig möglich wie der Umzug an eine andere Stelle. Zu teuer wären die Arbeiten für die Stadt gewesen. Jetzt wird ein Teil der Sammlung im Stadtarchiv eingelagert. Eine Ausstellung an einem möglicherweise in Zukunft neu geschaffenen Schulmuseum sei jederzeit möglich.

Völlig neue Ausstellung im Emschertalmuseum

Nach seiner umfangreichen Sanierung präsentiert das Emschertalmuseum in Wanne-Eickel ab Freitag (28. April) auch eine völlig neue Ausstellung, die insbesondere für alle Schulen der Region interessant ist: neben dem Thema „Schule früher“ wird das gesamte Leben der Ruhrgebietsmenschen des letzten Jahrhunderts abgebildet. Zu sehen sind unter anderem eine Küche, ein Wohnzimmer, ein Jugendzimmer, eine Kneipe und eine Drogerie.

Auf dem Hof können Interessierte noch einen alten Kiosk, alte Loks und Eisenbahnwaggons besichtigen. In einem dieser Waggons ist ein Museumscafé eingerichtet. Ab sofort besteht zusätzlich die Möglichkeit, sich das „Schulmuseum“ in die Schule zu holen: als „Schulmuseum aus dem Koffer“. Dabei werden alle wichtigen Exponate in einer Schulklasse aufgebaut.

Physikunterricht anno 1955

Darüber hinaus bietet das gerade erst fertiggestellte „Schulmuseum unterwegs“ ein Klassenzimmer anno 1900 aufgebaut in einem Bühnenanhänger. So auf dem Schulhof aufgestellt, können mehreren Schulklassen gleichzeitig den Unterricht anno 1900 besuchen. Beide mobile Aktionen sind auch von Vereinen, Alteneinrichtungen sowie für Stadtfeste, Jubiläen oder Projektwochen zu buchen, teilt die Stadt mit.

In Kürze gibt es zudem in der IUZ Sternwarte Bochum, Blankensteiner Straße 200a, die vierte Variante zu sehen: „Das Klassenzimmer anno 1955“ zeigt alle Physikexponate des ehemaligen Schulmuseums. Anmeldungen zu Führungen nimmt die IUZ Sternwarte unter Tel. 0234/ 4 77 11 entgegen. Dort gibt es auch weitere Informationen.

>>> Der neue Weg zum Schulmuesum

Führungen sind in Wanne-Eickel buchbar: Emschertalmuseum, Unser-Fritz-Straße 108, Tel. 02325/ 75 25 5. Bis Oktober noch über das Schulmuseum Bochum: Tel. 0234/ 5 40 91 95.


  • Das „Schulmuseum Unterwegs“ und das „Schulmuseum aus dem Koffer“ sind ab Oktober über Wanne-Eickel oder p.schneller@me.com buchbar.