Bochum. . Der Westpark gilt derzeit als eine schicke Adresse für Neuansiedlungen. Ein Museumsableger würde dieses Stadt-Quartier weiter aufwerten.

  • Depot und Forschungseinrichtung könnte an die Gahlensche Straße ziehen
  • Zu den Einzelheiten möchte das Museum derzeit noch nichts mitteilen
  • Eine Entscheidung über den Standort soll noch in diesem Jahr fallen

Jahrelang dümpelten die Randbereiche des Westparks ungenutzt dahin und machten ihrem eigentlichen Wesen alle Ehre – dem einer Industriebrache nämlich. Jetzt tut sich eine ganze Menge. Nach der Meldung über die Ansiedlung eines großen Hotels mit Bürokomplex an der Alleestraße (die WAZ berichtete exklusiv), gibt es jetzt einen deutlichen Fingerzeig auf das große Areal an der Gahlenschen Straße. Wie zu erfahren ist, denkt das Bergbaumuseum über den Bau seines Wissenschaftlichen Depots dort nach.

Möglicherweise kommt sogar noch mehr. Was genau geplant ist, möchte das mit seinen rund 400 000 Besuchern im Jahr mit Abstand beliebteste Museum des Reviers noch nicht verraten.

Intensive Gespräche laufen

Sprecherin Wiebke Büsch: „Wir sind derzeit in intensiven Gesprächen und, ja, es gibt noch Standortverhandlungen.“ Den Hinweis auf das geschichtsträchtige Riesengrundstück an der Gahlenschen Straße, wo einst die Weltausstellungs-Schau „Planet of Visions“ eine glorreiche Wiederauferstehung feiern sollte, quittiert Büsch mit Schweigen. Nur soviel: „Ich gehe davon aus, dass es noch in diesem Jahr mehr Einzelheiten zu unserem Projekt geben wird.“

Ursprünglich war Standort in Marl geplant

Dabei sind einige Details des Plans bereits seit Mai letzten Jahres bekannt. Offenbar deutet sich nun an, dass das ursprünglich für Marl geplante Depot nun doch in Bochum bleibt und möglicherweise mit dem Neubau eines Forschungsgebäudes des Museums gekoppelt werden könnte.

Für die ehemalige Kohlenmischanlage der Zeche Auguste Viktoria in Marl hätte gesprochen, dass die bergbautechnischen Anlagen dort genügend Platz für eine konzentrierte Unterbringung bieten würden. Immerhin weist die gigantische Halle eine Grundfläche von rund 16 000 Quadratmetern auf – also mehr als eineinhalb Fußballfelder.

Förderzusagen der Träger liegen vor

Dabei hat Museumsdirektor Stefan Brüggerhoff im Gespräch mit dieser Zeitung bereits angedeutet, dass der Masterplan „Glückauf Bochum – DBM 2020“ für die eine oder andere Überraschung gut ist. Denn die rund 54,5 Millionen Euro, die das Museum dank Flankenschutz seiner Träger, der DMT, der Stadt Bochum, der RAG Stiftung aber auch dem Land und dem Bund, mindestens für den Ausbau in die Hand nimmt, reichen für weit mehr aus, als das schlichte Facelifting einer angestaubten Institution zur Nabelschau des ehemaligen Steinkohlenreviers.

Förderzusagen der Träger liegen meist vor. Den Verantwortlichen geht es jetzt darum, das Museum als „Gedächtnis des deutschen Steinkohlebergbaus“ zu etablieren.

Jahresetat beträgt mehr als zehn Millionen Euro

Das Deutsche Bergbaumuseum Bochum hat einen Jahresetat von 10,4 Millionen Euro. Rund 125 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, davon viele in der Forschung, sind dort beschäftigt.

Im vergangenen Jahr begann mit dem Umbau des Stammgebäudes das Megaprojekt „Glückauf Bochum – DBM 2020“. Diese Arbeiten laufen noch.