Bochum. . 5500 Frostschäden hat die Stadt im Januar festgestellt und beseitigt. Die größte Buckelpiste wird aber noch nicht in Angriff genommen.

  • Der milde Winter hat in Bochum zu weniger Frostschäden geführt als in vergangenen Jahren
  • Für ein paar der Buckelpisten steht zumindest der Baubeginn der Erneuerung fest
  • Bei einer Altlast verhindert die Unsicherheit über ein Förderprogramm den Baubeginn

Ein milder Winter ist der Straßen Freund – 5500 Frostschäden wurden im Januar 2017 von der Stadt festgestellt und beseitigt. Das ist wenig im Vergleich zu den strengen Wintern 2010/11 und 2012/13. „Hier wurden zu Spitzenzeiten mehr 10 000 Schäden pro Monat festgestellt und abgearbeitet“, sagt Stadtsprecherin Annika Vößing.

Buckelpisten und Rumpelkammern

Dieses Jahr waren die Wetterwechsel weniger stark: „Seit Anfang Dezember gab es einzelne Frostperioden. Die waren allerdings vergleichsweise trocken und auch nicht so stark von Frost-Tau-Wechseln geprägt“, sagt Vößing.

Es wurde deshalb weit weniger Kalt-Asphalt fürs notdürftige Flicken der Straßen benutzt. „Wir rechnen derzeit mit Kosten von etwa 300 000 Euro für die Frostschadenbeseitigung. Im Winter 2010/11 lagen die Kosten bei fast 600 000 Euro.“ Darin enthalten sind jeweils sowohl die Material- als auch die Personalkosten.

Erhebung der Straßenschäden findet alle fünf Jahre statt

Ein anderes Thema sind die generellen Straßenschäden. Eine Zustandserhebung findet alle fünf Jahre statt, die letzte 2013/14. Damals waren gute zehn Prozent des rund 1000 Kilometer umfassenden Straßennetzes in schlechtem Zustand. „Aktuellere Zahlen gibt es nicht, aber ich denke, es wird in diesem Bereich geblieben sein“, erklärt Susanne Düwel, Abteilungsleiterin Straßen der Stadt.

Das konstante Niveau liegt teilweise auch an Fehlern der Baufirmen, wie beim Springerplatz, über dessen Zustand sich mehrere WAZ-Leser beschwerten. Düwel: „Der ist eigentlich vor zwei Jahren neu gemacht worden. Die Schäden im Pflasterbereich liegen in der Gewährleistungspflicht der Baufirma. Wir haben sie aufgefordert, dem nachzukommen.“

Die Steinkuhlstraße wird umgebaut, das Bild zeigt die Straße am Dienstag, 7. März.
Die Steinkuhlstraße wird umgebaut, das Bild zeigt die Straße am Dienstag, 7. März. © Gero Helm

Zumindest die anliegende Metzstraße, zuletzt eher eine Buckelpiste mit Schwierigkeitsgrad schwarz, ist im Um- und Ausbauprogramm 2017/18 eingeplant. So wie ein paar weitere Rumpelkammern: „Die Steinkuhlstraße wird als Einzelmaßnahme komplett erneuert mit kurzfristigen Beginn im nächsten Monat. Bei der Wiemelhauser Straße ist der Beginn für 2018 geplant, der Ausbau der Hiltroper Landwehr für 2020.“ Es zieht sich zwar noch etwas, dafür stehen die Termine.

Zustand der Alleestraße ist sehr schlecht

Das ist bei der Altlast Alleestraße etwas anders. „Deren Zustand ist sehr schlecht und wir müssen dringend etwas tun“, stellt Düwel fest. Das Problem sei, dass Verbesserungen nicht mehr ausreichen würden. „Die Alleestraße muss komplett umgebaut werden, da sie verkehrlichen Anforderungen nicht mehr genügt. Die größten Knackpunkte sind die fehlenden Radverkehrsanlagen und die nicht-barrierefreien Haltestellen.“ Dazu werde jedoch Geld aus einer Fördermaßnahme von Land und Bund benötigt, bei der erst im Herbst entschieden werde, ob sie weiterlaufe. „Wenn die Entscheidung getroffen ist“, sagt Düwel, „hat die Neugestaltung der Alleestraße unsere höchste Priorität.“ Bis dahin bleibt sie die würdige Nachfolgerin der Oskar-Hoffmann-Straße als schlimmste Buckelpiste der Stadt.