Altenbochum. . „Einen Stern der deinen Namen trägt“: Dieses Lieblingslied teilte Ursula Kowalitzki mit ihrem geliebten Mann Walter, der mit nur 54 Jahren starb. „Ullas Modestern“ nannte sie deshalb ihre erste eigene Boutique, mit der sie sich vor zehn Jahren einen Lebenstraum erfüllte. Am heutigen Freitag erlischt der Stern: Ulla schließt ihr Geschäft an der Wittener Straße 109.
„Einen Stern der deinen Namen trägt“: Dieses Lieblingslied teilte Ursula Kowalitzki mit ihrem geliebten Mann Walter, der mit nur 54 Jahren starb. „Ullas Modestern“ nannte sie deshalb ihre erste eigene Boutique, mit der sie sich vor zehn Jahren einen Lebenstraum erfüllte. Am heutigen Freitag erlischt der Stern: Ulla schließt ihr Geschäft an der Wittener Straße 109.
Als „mein zweites Leben“ hatte die 61-Jährige ihre Selbstständigkeit beschrieben, als die WAZ sie im Herbst 2015 im Rahmen der „Best Ager“-Serie vorstellte. Schicksalsschläge lagen hinter ihr: der viel zu frühe Tod ihres Mannes ebenso wie eine schwere Erkrankung ihres Sohnes. Der „Modestern“ bedeutete ab 2007 mehr als eine berufliche Existenz. Der 50-qm-Laden war zugleich Neustart. Mutmacher. Lebensinhalt.
Die gelernte Einzelhandelskauffrau traf mit ihrer schicken und ausgefallenen, aber bezahlbaren Mode den Geschmack ihrer Kundinnen. Die jedoch blieben zunehmend aus, als Mitte 2016 der Discounter unmittelbar nebenan umgebaut wurde. „Es gab keine Parkplätze und keine Laufkundschaft mehr. Die Baustelle hatte für uns Anlieger schlimme Folgen. Ein halbes Jahr herrschte tote Hose“, schildert Ursula Kowalitzki. Die Durststrecke allein wäre kaum zu überstehen gewesen. „Doch auch danach ist die Boutique nie wieder ins Laufen gekommen. Anderen Geschäften hier ergeht’s ähnlich.“
Der Kämpfernatur schwanden die Kräfte. Schweren Herzens entschloss sie sich, den „Modestern“ aufzugeben. Was beim Räumungsverkauf nicht über die Ladentheke ging, wird – typisch Ulla – für das Frauenhaus gespendet.
Heute ist Schluss. Stammkunden und gute Freunde (und davon hat Ulla jede Menge) sind am Abend zur Abschiedsparty eingeladen. Doch jedem Ende wohnt ein Anfang inne. Längst schmiedet Ursula Kowalitzki neue Pläne. Zwei Monate will sie Pause machen, danach mit „Klamotten-Partys“ an den Start gehen, bei denen sie ihre Mode direkt bei den Kundinnen daheim präsentiert.
Der „Modestern“ ist verglüht.
Ullas Stern strahlt weiter.