Bochum. Für einen Bankraub ist ein 29-Jähriger zu acht Jahren plus Sicherungsverwahrung verurteilt wurden. Er saß schon mal wegen Raubmordes in Haft.

  • Nur zwei Monate nach Verbüßung einer Haftstrafe wegen Mordes hatte ein 29-Jähriger eine Sparkasse in Hofstede überfallen
  • Er wurde dafür am Donnerstag zu acht Jahren Haft und anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt
  • Der Mann war bereits 2007 am Raubmord an einer älteren Frau beteiligt gewesen, die Leiche wurde nach der Tat in ein Fass gelegt

Nur zwei Monate, nachdem ein Mörder (29) wieder freigelassen wurde, raubte er eine Sparkasse in Hofstede aus. Dafür wurde er am Donnerstag vom Landgericht zu acht Jahren Haft verurteilt. Außerdem ordnete die 5. Strafkammer die Sicherungsverwahrung an, mit der der Täter auch nach dieser Haftzeit unbefristet eingesperrt werden kann.

Am Mittag des 23. September fuhr der Verbrecher von seiner Wohnung bei Aachen mit einem Mercedes nach Bochum, um die Sparkasse an der Dorstener Straße zu überfallen. Am Steuer saß ein Bekannter (30). Unterwegs zog sich der 29-Jährige laut Urteil einen weißen Maleranzug mit Staubmaske an, schraubte ein gestohlenes Kennzeichen ans Auto, lud einen Revolver und ging in die Sparkasse, in der sich auch mehrere Kunden befanden. Den Kassierer bedrohte er mit der Waffe: „Geld her!“

GPS-Sender war in einem Geldbündel versteckt

Mit knapp 13 000 Euro flüchteten die Täter über die A40. Unterwegs zählte der 29-Jährige das Geld und machte pro 1000 Euro einen Strich auf ein Taschentuch. In Mönchengladbach wurden beide im Auto von einem SEK der Polizei gefasst. Ein GPS-Sender, der im Geld versteckt war, hatte die Polizei auf ihre Spur gebracht.

Erst im Juli 2016 hatte der 29-Jährige 8,5 Jahre Jugendhaft voll verbüßt. 2007 hatte er im Rheinland mit zwei Komplizen eine ältere, vermögende Frau ermordet, um mit der Beute eine Cannabis-Plantage errichten zu können. Das Opfer wurde unter sehr grausamen Umständen erdrosselt, dann in ein Fass gelegt. Dieses sollte in einem See versenkt werden.

Psychopathische Persönlichkeitsstruktur

Eine Psychiaterin attestiert ihm eine psychopathische Persönlichkeitsstruktur mit narzisstischen Einschlägen. „Tut mir leid, was ich da gemacht habe“, sagte er kurz vor dem Urteil. Die Bankmitarbeiter leiden psychisch bis heute unter dem Überfall.

Sein Komplize beim Bankraub – er war nur relativ geringfüg vorbestraft – erhielt vier Jahre Haft. Gegen 10 000 Euro Kaution kam er vorläufig frei. Beide waren geständig.