Altenbochum. . Frisch-Auf Altenbochum richtet Ende März die nationalen Titelkämpfe aus. Männer wie Frauen sind Mitfavoriten. Grund zu feiern gibt es so oder so.
Die Vorfreude bei den Verantwortlichen, vor allem aber bei den Aktiven, steigt von Tag zu Tag. Nächstes Wochenende ist es soweit. Dann trägt der TV Frisch-Auf Altenbochum die Deutschen Meisterschaften im Prellball aus. Eine Randsportart zwar, aber in Altenbochum ist man sich sicher, an den zwei Tagen (25./26.) einige Hundert Besucher in die Halle am Lohring locken zu können.
50-jähriges Bestehen
Zum zweiten Mal überhaupt ist der TV Frisch-Auf Altenbochum Gastgeber für die nationalen Titelkämpfe; das erste Mal beim 25. Jubiläum der Prellballabteilung. Und jetzt, wo das 50-jährige Bestehen begangen wird, wieder. Es wird nächste Woche also auf jeden Fall etwas zu feiern geben. Egal, wie die sportlichen Wettkämpfe aus Bochumer Sicht ausgehen.
Allerdings sind die Aussichten, ein gewichtiges Wort um den Titel mitzureden, durchaus rosig. Die Männer sind so gut wie nie und haben die Saison in der Bundesliga Mitte als Erster beendet. „Die Jungs können jeden schlagen“, hofft der Vereinsvorsitzende Manfred Nachtigall, dass auch seine beiden Söhne, die in der Männermannschaft spielen, die entsprechende Tagesform haben werden.
Handicap: Mitspielerin ist schwanger
Die Frauen zählen ohnehin zu den Mitfavoriten; in den letzten Jahren waren sie mehrfach Meister. Doch die Altenbochumerinnen haben ein Handicap: Sie spielen nur zu dritt. Eine Mitspielerin ist zum dritten Mal schwanger. Für Melanie Breidenbach keine Ausrede: „Ich will das Ding trotzdem gewinnen.“
Live-Übertragung im Internet
Die Prellball-Meisterschaften finden am Samstag (25., 10.30-17 Uhr) und Sonntag (26., 10-14 Uhr) in der Dreifach-Turnhalle am Lohring 22 statt. Das Turnier wird im Internet auf „Sportdeutschland.TV“ übertragen. Die Jugend übernimmt die Kameraführung.
Der Auslöser, das Prellballspiel auch im TV Frisch-Auf Altenbochum zu betreiben, war ein Jugend- und Altersturnfest in Wanne-Eickel 1967. Kurz darauf wurde die Abteilung gegründet. Das Spiel Prellball gab es damals erst seit zehn Jahren.
Beim Prellball geht es darum, mit der Faust bzw. dem Unterarm den Ball so gut aufs gegnerische Feld hinunter zu schlagen, dass man einen Punkt bekommt. Das Spielfeld ist etwas kleiner als beim Volleyball und wird entsprechend abgeklebt. Vorbereitungen wie diese stehen für die Frisch-Auf-Vereinsmitglieder am Freitagabend an. „Das ist gerade für die Aktiven auch eine Belastung“, weiß Manfred Nachtigall. „Vielleicht haben wir auch deshalb in eigener Halle noch nie groß etwas geholt.“ Diesmal soll es aber anders sein.
Zumal die erfolgreiche Prellball-Geschichte eigentlich zum Erfolg verpflichtet. Elf Meisterschaften wurden in den 50 Jahren errungen, allein bei den Senioren. Manfred Nachtigall und Olaf Voß, Abteilungsleiter und Trainer der Frauen, sind seit 44 Jahren dabei. „Zunächst konnte ich dem Prellball nicht viel abgewinnen“, gibt Nachtigall zu. Zur Gruppe stießen er und Voß auch nur, „weil wir aus allen anderen rausgeflogen sind“. „Die Prellballer waren die einzigen, die uns aufgenommen haben“, erinnert sich Olaf Voß lachend.
Maik Rotzoll, Spieler der Senioren, kam auf anderem Wege zum Prellball: „Ich hatte mich verlesen. Eigentlich wollte ich zum Volleyball.“ Bereut hat er seinen Irrtum nicht. „Prellball ist ein cooler Sport.“ Einer, der in Altenbochum richtig erfolgreich betrieben wird. Sicher auch in Zukunft. Für Nachwuchs wird ja gesorgt . . .