Querenburg. . Campus-Linie könnte nach Plänen der Stadt bald bis nach Langendreer rollen.In der Bezirksvertretung Süd meldet die SPD Beratungsbedarf an.
Letzter Halt: Unterstraße? Die Planspiele, die Linie U 35 von der Hustadt bis nach Langendreer zu verlängern, beschäftigt die lokale Politik. Nachdem das Thema erstmals in der Bezirksvertretung Ost für Diskussionen sorgte, waren nun die Kollegen im Bezirk Süd an der Reihe – und auch hier stießen die Pläne einer möglichen Verlängerung auf neugieriges Interesse gepaart mit einem Schuss Skepsis.
Doch anders als die Politiker in Langendreer wollten die Bezirksvertreter im Uni-Center dem Grundsatzbeschluss zur weitergehenden Prüfung des Mammut-Projekts vorerst kein grünes Licht geben. Die SPD-Fraktion meldete weiteren Beratungsbedarf an. Ganz ähnlich entschied der Ausschuss für Infrastruktur und Mobilität, der zeitgleich im Rathaus tagte, und schob das Thema auf die nächste Sitzung am 4. April.
Bessere Anbindung an den Bochumer Osten
Welches Ziel könnte eine mögliche Verlängerung der Linie haben? „Wenn ich es recht verstehe, soll damit langfristig eine Entlastung der jetzigen Strecke zwischen Campus und Hauptbahnhof erreicht werden“, sagt Bezirksverteter Klaus Emil Kämper (Grüne). „Doch wie soll das gelingen?“
Die Stadtverwaltung verspricht sich von dem Projekt eine bessere Anbindung an den Bochumer Osten: „Das Wohngebiet in Langendreer muss attraktiver werden für studentisches Wohnen“, meint Ralph Bittner vom Stadtplanungs- und Bauordnungsamt.
Dies könne durch eine schnelle Verbindung mittels Campus-Linie effizienter erreicht werden als mit der Buslinie 377, die derzeit zwischen Universität und Langendreer-Nord pendelt und für Studenten nicht sonderlich attraktiv sei. „Die Buslinie wird nicht stark angenommen“, sagt ein Vertreter der Bogestra.
Neue Route für Studenten aus Dortmund
Zweiter Vorteil: All jenen Studenten, die derzeit aus Dortmund und Umgebung zur Ruhr-Uni kommen, böte sich nach dem Ausbau der U35 eine alternative Route. Statt wie jetzt über den Bochumer Bahnhof fahren zu müssen, könnten sie bereits in Langendreer-West aussteigen, dort mit der 302/310 zur Unterstraße fahren, wo dann die U35 auf sie warten würde. „Das wäre für diese Leute eine echte Ergänzung“, meint Bezirksbürgermeister Helmut Breitkopf (SPD). Knackpunkt: Sie müssten zweimal statt bislang nur einmal umsteigen.
Somit könnte die Haltestelle Unterstraße nach einem Ausbau zu einem neuen Knotenpunkt für viele Pendler werden. „Das kann ich mir an dieser Kreuzung aber nicht ernsthaft vorstellen“, wirft Peter Borgmann (Grüne) ein.
Dies anzugehen, sei eine der vielen Aufgaben für die Zukunft: „Das ist bisher nur eine Projektskizze, die weiter ausgearbeitet werden muss“, sagt Ralph Bittner. „In ihrer jetzigen Form erfüllt die Haltestelle nicht die Kriterien eines attraktiven Umsteigepunktes.“ Aber das ließe sich womöglich ändern.
Park & Ride-Parkplatz soll für Entlastung sorgen
Ein geplanter Park & Ride-Parkplatz in der Nähe der A 43 stößt bei den Bezirksvertretern auf Neugierde. „Prinzipiell ist das eine gute Idee“, sagt Peter Borgmann (Grüne). „Doch die Erfahrung zeigt, dass diese Plätze nicht gut angenommen werden.“
Auch solle geprüft werden, ob solch ein Parkplatz unbedingt in einem Landschaftsschutzgebiet entstehen müsse. Die Bezirksvertretung Ost hatte bereits angefragt, ob der Parkplatz mehr in Richtung des Wohngebiets Sonnenleite verlegt werden könnte.