Bochum. . Ein Investor plant an der Alleestraße ein Hotel mit 160 Betten. Mit den Bauarbeiten am Krupp-Plateau soll schon bald begonnen werden.

  • Holländischer Investor will nebenan auch ein Bürogebäude und 109 Stellplätze errichten
  • Grundstück an der Alleestraße soll für eine Million Euro verkauft werden
  • Politik kann bereits im März beschließen, weil an dieser Stelle ein Bebauungsplan besteht

Es tut sich was an der Alleestraße. Auf einem rund 5700 Quadratmeter großen Grundstück direkt am Krupp-Plateau zwischen Jahrhunderthaus und Torhaus 5 plant ein holländischer Großinvestor ein 160-Betten-Mittelklassehotel. Neben dem fünfgeschossigen Hotel, das ein Restaurant mit Freisitz direkt am Platz vor dem Colosseum bekommt, soll zudem ein dreigeschossiges Bürogebäude entstehen.

Nach der WAZ vorliegenden Informationen soll das Gesamtgrundstück für rund eine Millionen Euro den Besitzer wechseln. Wie es hieß, drängte die Stadt den Investor dazu, die Gastronomie dort mit einzubeziehen, um den zur Zeit oft von jugendlichen Skateboard-Fahrern genutzten Platz aufzuwerten.

NRW-Urban und Stadt verkaufen

Der überwiegende Teil des Grundstücks befindet sich im Besitz der NRW-Urban, die als Nachfolgeorganisation der Landesentwicklungsgesellschaft (LEG) die Reste des Ex- Krupp-Besitzes an der Alleestraße und im Westpark bereits seit vielen Jahren vermarktet. Als vor fünf Jahren die Erschließung des Geländes Krupp-Plateau und der Flächen an der Alleestraße begann, die sich NRW-Urban 2,9 Millionen Euro kosten ließ, deutete wenig auf eine schnelle Entwicklung hin. So sollte es kommen. Äußerst zäh gestaltet sich die Vermarktung. Erst mit der Kultur Ruhr GmbH, die als Triennale-Organisator gerade ihr neues Gebäude rund 16 Meter über dem Baugrundstück für das Hotel bezieht, kam Bewegung in die Sache.

Wie Verhandlungsteilnehmer des Hotel-Deals bestätigen, knüpften die Wirtschaftsförderer auf der Immobilienmesse Expo-Real in München erste zarte Bande mit dem holländischen Großinvestor. Sogar ein Pächter für das mit 160 Betten geplante Hotel scheint gefunden. Eine Hotelkette, die bereits sieben Businesshotels in Deutschland, davon eins in Essen, betreibt, soll als Mieter feststehen.

Bürogebäude entsteht in der Nachbarschaft

Einen besonderen Kniff haben sich die Planer einfallen lassen, um die durch den Hotelneubau erforderlichen 56 Parkplätze zu ermöglichen. Das Nachbargrundstück, das der Investor als Parkplatzgelände mit erwerben wollte, bekommt ein auf Stelzen stehendes dreigeschossiges Bürogebäude. Dort entstehen 109 oberirdische Stellplätze, die die Forderung für Hotel und Bürohaus erfüllen. Die Stadt hatte deutlich gemacht, dass sie es für unangebracht halte, direkt neben dem Hotel eine reine oberirdisch gelegene offene Parkplatzanlage zu installieren.

James Wille, der für die CDU in der Bezirksvertretung-Mitte sitzt, begrüßt ausdrücklich „dass sich endlich an dieser Stelle der Stadt etwas tut“. Auch wenn er zu Einzelheiten nichts sagen könne, hält er die Ansiedlung eines Hotels dort für richtig: „Das Beispiel Springerplatz zeigt, dass, wenn einmal ein attraktiver Magnet gewonnen ist, andere schnell nachziehen.“

Entscheidung fällt Ende März

Da es für das Grundstück einen Bebauungsplan gibt, wird davon ausgegangen, dass rasch mit den Arbeiten begonnen werden kann. Die Entscheidung soll in der nächsten Sitzung des Planungsausschusses am 28. März fallen.

Voraussichtlich wird das neue 160-Betten-Hotel als Drei-Sterne-Haus gebaut. In einem Winkel soll ein dreistöckiger Block mit Gastronomie an das fünfstöckige Hauptgebäude gesetzt werden. Zum Vergleich: Das Renaissance-Hotel am Stadion hat 174 Betten, das Mercure-Hotel am Hauptbahnhof 160 und das vornehme Courtyard-Hotel am Stadtpark 104 Betten.