Querenburg. . Dank Michael Armbrust kann im Uni-Center wieder fleischfrei gegessen werden. Sein Konzept: Fast-Food, dass „Veggies“ und Fleischliebhaber begeistert
Eigentlich ist Michael Armbrust gelernter Damenschneider. Doch nach jahrelanger Arbeit am Computer packte ihn seine Tätigkeit einfach nicht mehr. Kurzerhand beschloss er, ein veganes Restaurant aufzumachen. Man würde meinen, fleischlose Restaurants gibt es mittlerweile überall in Bochum. Armbrust fand jedoch eine Ecke, in der vegane Kost schon länger fehlt: Im August letzten Jahres eröffnete er „be.Well“ im Uni-Center. Damit ersetzt er „Lucys Café“, eines der ersten rein veganen Angebote in der Stadt.
„Ich wollte mit meinem Restaurant eine gute Alternative zu vorher bieten“, so Armbrust. „Denn hier in der Ecke gibt es keine veganen Restaurants.“ Seine ursprüngliche Idee, ein fleischfreies Buffet anzubieten, brachte nicht den gewünschten Erfolg. Also wurde umgedacht: Seit einigen Wochen stehen täglich neue, selbst-kreierte Tagesgerichte auf dem Programm. „Ich habe festgestellt, dass es mehr Laufkundschaft im Uni-Center gibt. Viele Studenten“, erzählt er. „Mittlerweile kommen aber auch Kunden von weiter her, die durch Erzählungen von uns gehört haben.“
Gesundes Fast-Food
Selbst steht Armbrust nicht mehr in der Küche, obwohl der Wattenscheider aus einer Bäckerfamilie stammt. Dafür hat er sich ein Team aus zwei Köchinnen zusammengestellt, die nach seinen Prinzipien kochen: Gesundes Fast-Food, das tierproduktfrei und selbst gemacht ist. „Wichtig ist mir, dass nicht nur Veganer kommen, sondern auch Fleischesser, die vielleicht mal einen Tag in der Woche auf tierische Nahrungsmittel verzichten wollen. Dafür habe ich einen langen Tisch hier, an dem jeder Platz findet.“
Seine Idee scheint aufzugehen: In seinem kleinen Restaurant nehmen auch regelmäßig Gäste wie Studentin Melanie Kötting Platz, die ab und an mal Veganes probieren möchten. „Das Essen schmeckt nicht so langweilig wie in anderen veganen Restaurants“, findet sie. „Am besten schmeckt mir der ,be.Well-Burger’.“ Der hat sich im Gegensatz zu den wechselnden Tagesgerichten fest auf der Speisekarte verankert. Der Bratling des Burgers besteht anstatt aus Fleisch aus Kidneybohnen und Haferflocken. „Das Schwierigste an der veganen Küche ist eigentlich, Ersatzprodukte für Eier und Milch zu finden“, so Armbrust, der sich aus gesundheitlichen Gründen seit drei Jahren vegetarisch ernährt. „Nicht jeder verträgt zum Beispiel Sojamilch.“
Kochkurse und Pausenbrot
Damit sich jeder Mal in der veganen Küche beweisen kann, möchte Armbrust bald Kochkurse anbieten. Und ob das nicht schon genug wäre: Der Restaurant-Chef sprudelt vor Ideen. „Ab nächsten Monat möchte ich ein Pausenbrot anbieten. Das Brot dazu werde ich von der Bäckerei meines Bruders nehmen. Das wird dann, wie man es von Mutti kennt.“