Riemke. . Ehrgeizige Pläne für stillgelegten Ascheplatz Am Hausacker. Begrünter Treffpunkt für Sport und Unterhaltung. Alle Angebote bleiben kostenlos.
Totgesagte leben doch länger. Der Fußballplatz Am Hausacker in Riemke wurde mit Ende der Fußball-Saison 2015/2016 stillgelegt. Nun soll aus dem Ascheplatz als Phönix ein ehrgeiziges Projekt aufsteigen: Die 20 000 Quadratmeter große Fläche will die Stadt zum Zentrum für Spiel, Bewegung und Sport machen, umrahmt von Unterhaltungs- und Erholungsangeboten für jedes Alter. Das Sportamt informierte jetzt den Bezirk Mitte über seine Pläne. In das Projekt sollen mehrere Millionen Euro investiert werden.
Das Areal will die Verwaltung zum Quartiersknotenpunkt aufwerten. „Ein Modell, das wir auch für weitere Stadtteile sehen“, sagte Ute Feinweber vom Sport- und Bäderamt bei der Präsentation. „Es soll sich nicht nur um dem Sport drehen, sondern ein Treffpunkt für alle Altersgruppen, für alle Schichten werden.“
Experimenteller Städtebau
Die Idee hat auch den Bund beeindruckt: Es ist der Verwaltung gelungen, aus dem Förderprogramm „Experimenteller Wohnungs- und Städtebau“ 158 000 Euro für die Planung zu bekommen. Für den eigentlichen Bau bemüht sich die Stadt um weitere Mittel.
Das benachbarte Jugendfreizeithaus, Teutonia Riemke, der Bürgerschützenverein Riemke-Hofstede und die Kleingärtner werden bei der Umsetzung mit ins Boot geholt, vor allem aber die künftigen Nutzer: „Wir werden für das Konzept eine Bürgerbeteiligung anbieten“, so Ute Feinweber.
Freilufthalle, Picknickwiese und Café
Alle Angebote werden kostenlos sein. Details sehen u.a. eine beleuchtete Freilufthalle („Bürgerpavillon“) mit multifunktionalem Kleinspielfeld für Ballsport vor, in der aber auch Lesungen, Tanzveranstaltungen und Tauschbörsen stattfinden können. Die Anlage wird großflächig entsiegelt, um viel Grün mit Bäumen, Picknickwiese und großem Spielplatz Raum zu schaffen. Einzug halten ein Begegnungscafé, eine Fahrradwerkstatt sowie eine „grüne Werkstatt“. Im Kern sollen viele Sitzmöglichkeiten installiert werden. Kleine „Stugas“ – Holzhäuschen nach schwedischem Vorbild – dienen Vereinen und Stadtteilaktivitäten als neue Adresse, Motto „Vielfalt auf kleinem Raum“. Eine Bouleanlage soll alle Generationen anlocken, die auf Bundesliga- bzw. Turnierniveau erweitert werden kann.
Träger aus der Jugendhilfe als Betreiber
Die Verwaltung drückt aufs Tempo: „Wir wollen in diesem Jahr loslegen“, beteuert Bernhard Baar vom Sportamt. Ausschreibungen und Bauvoranfrage werden auf den Weg gebracht, parallel soll ein Betreiberkonzept entstehen, zugeschnitten auf einen Träger aus der Kinder- und Jugendhilfe.
Der Bezirk Mitte zeigte sich beeindruckt von dem Vorhaben. Holger Schneider, SPD-Fraktionschef: „Die Anlage wird mindestens 2,5 Millionen Euro kosten. Wir müssen für Riemke ein integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept auf den Weg bringen, um in den Genuss einer 80-prozentigen Förderung zu kommen. Ein großer Schluck aus der Pulle für Riemke, den wir alle unterstützen wollen.“
Aktionstage und Workshops
Als Kooperationspartner des künftigen Betreibers sind die städtische Ressorts Jugend, Umwelt und Stadtentwicklung vorgesehen. Bei dem Projekt am Hausacker sollen neue Konzepte auch aus anderen Fachbereichen entwickelt werden.
Regelmäßig stattfinden sollen Aktionstage, interkulturelle Spiel- und Begegnungsfeste, Workshops.
Wichtig sind den Initiatoren Maßnahmen, die die Menschen im Stadtteil aktivieren.