Bochum. Für 10.694 Kinder wird 2017/18 die Betreuung in Kitas angeboten. Mittelfristig müssen mehr Plätze her. Diese zu schaffen, ist nicht einfach.
- 10 694 Kinder Im U3- und im Ü3-Bereich werden 2017/18 in Kitas oder in der Tagespflege betreut
- Im U3-Bereich nähert sich Bochum damit der vom Rat beschlossenen Versorgungsquote von 40 Prozent
- Mittel- und langfristig reicht das aber bei weitem nicht aus
275 Plätze mehr als bislang werden im Kindergartenjahr 2017/18 in Bochum angeboten – 94 für den Bereich der „Unter Dreijährigen“ (U3) und 181 für „Über Dreijährigen“ (Ü3). Damit wächst die Zahl der vorgehaltenen Plätze auf insgesamt 10 694 – 8663 im Ü3-Bereich, 160 für Schulkinder und 1871 im U3-Bereich. Dazu kommen noch 1307 U3-Kinder, die in der Tagespflege betreut werden. Für dieses Platzkontingent beantragt die Verwaltung in den nächsten Tagen Landesmittel. Gut 34 Millionen Euro fließen voraussichtlich aus Düsseldorf in die Finanzierung der dann 183 Kindergärten, von denen die meisten von freien Trägern unterhalten werden (Grafik). Insgesamt sieht der Haushalt für das Kita-System Aufwendungen in Höhe von 95 Millionen Euro vor.
Das in den nächsten Monaten zur Verfügung stehenden Platzangebot reicht allerdings immer noch nicht aus. Soll nämlich im U3-Bereich die vom Rat beschlossene Versorgungsquote von 40 Prozent erreicht werden – 2017/18 werden es 37 bis 38 Prozent sein (2016/17: 36,6 Prozent) – müssen noch weitere 284 Plätze geschaffen werden.
Platzbedarf wird mittelfristig steigen
Und um in nächster Zeit auch weiterhin die Vollversorgung im Ü3-Bereich zu garantieren, fehlen noch 315 Plätze. Mittelfristig ist der Platzbedarf vermutlich noch höher. Mehr als 1000 Plätze würden in 40 Projekten geschaffen, die momentan erwogen oder schon konkret geplant werden. Sollten alle umgesetzt werden, „geht die Verwaltung davon aus, dass damit das derzeitige Platzdefizit kompensiert werden kann“, heißt es in einer Verwaltungsvorlage.
„Das ist ein ambitioniertes Ziel. Aber wird sind optimistisch, es zu schaffen“, sagt Sozialdezernentin Britta Anger. 17,1 Millionen Euro sollen allein in sieben Neubauprojekte fließen, die bereits konkrete Formen angenommen haben. Dazu gehört etwa die Kita „Am Sattelgut“ (Dahlhausen), die im Sommer fertig gestellt sein soll.
Dabei werden die Schwierigkeiten, geeignete Grundstücke für neue Kitas zu finden, immer größer; zumal es nicht ausreicht, die Kapazitäten einfach aufzustocken. Sie sollten passgenau in den Stadtteilen errichtet werden, die unterversorgt sind. Gerade dort aber sind geeignete Flächen rar. Dazu gehören etwa die Bereiche Gleisdreieck (Mitte), Gerthe (Nord), Werne (Ost) und Wattenscheid-Mitte.
Wobei die Sozialdezernentin davon ausgeht, dass es nicht bei einer 40-Prozent-Quote für die U3-Kinder bleibt. Angesichts sich verändernder Lebensmodelle sagt sie voraus, dass die Quote bis 2030 auf 50 Prozent steigen wird.