Schauspielhaus und Schauspielschule: das ist eine sehr enge Verbindung, seit die Schauspieler-Ausbildung in Bochum 1939 vom damaligen Intendanten Saladin Schmitt ins Leben gerufen wurde. Über Jahrzehnte war die Schule eigenständig, inzwischen ist sie Teil der Folkwang Universität der Künste.
Schauspielhaus und Schauspielschule: das ist eine sehr enge Verbindung, seit die Schauspieler-Ausbildung in Bochum 1939 vom damaligen Intendanten Saladin Schmitt ins Leben gerufen wurde. Über Jahrzehnte war die Schule eigenständig, inzwischen ist sie Teil der Folkwang Universität der Künste.
Eben wegen der traditionellen Nähe erhalten die Folkwang-Studierenden des jeweils dritten Studienjahres jedes Jahr die Chance, in einer Inszenierung am Stadttheater mitzuwirken.
Utopie und Satire
Die kontinuierliche Nähe zur Praxis eines regulären Theaterbetriebes ist ein wichtiger Bestandteil der Ausbildung. Sie läuft über acht Semester, wobei die ersten vier Semester eine Grundausbildung umfassen: hier geht es um die Entwicklung des schauspielerischen Instrumentariums, um die Stimme, das Sprechen und die Körperarbeit. Jahr für Jahr schaffen Bochumer Absolventen den Sprung ins Festengagement, zuletzt die junge Luana Velis („Die Verwandlung“).
Im Rahmen der aktuelle Koproduktion hat Thomas Ladwig „Homo Empathicus“ von Rebekka Kricheldorf mit elf angehenden Schauspielern einstudiert. Pendelnd zwischen Utopie und Satire skizziert die zeitgenössische Dramatikerin in ihrem Stück eine Gesellschaft der unbedingten Harmonie. In dieser Welt leben ein „Hygienespezialisiertes“, das für das Reinigen öffentlicher Toiletten geschätzt und bewundert wird, ein „Wegsprechendes“, das Konflikte in Euphemismen ertränkt, und weitere achtsame, empathische Menschen.
Die Gesellschaft, die Kricheldorf skizziert, träumt von einem Homo Empathicus. Aber ist der Mensch wirklich ein Kuscheltier? Kann ein friedliches Zusammenleben gelingen? Oder liegt Aggressivität gegenüber dem Fremden in der Natur des Menschen?