Bochum. . 30 Erstsemester der Wirtschaftspsychologie bewerben Anwendungssoftware. Plakate hängen an Litfaßsäulen in der Stadt. Funktioniert diese Werbung?
Diese Plakate – schwarze Schrift auf gelbem Grund – hängen immer noch an 170 Litfaßsäulen im gesamten Stadtgebiet. Sie zeigen einen älteren Mann, eine Baseball-Kappe verkehrt herum auf dem Kopf. Er wirbt für eine App, eine Anwendungssoftware für Mobiltelefone. Sie sammelt alle Neuigkeiten aus dem Internet über Hip-Hop und Rap. „Das auf dem Plakat ist der Schwiegeropa in spe eines Studenten“, sagt Katharina Friedrichs. „Er ist 89 Jahre alt. Das war ein unterhaltsames Fotoshooting mit ihm.“ Es ist überhaupt ein unterhaltsames Projekt, das Katharina Friedrichs da betreut.
„Ich weiß nicht, wie viele Konzepte, die Studenten im Laufe ihres Studiums erstellen, tatsächlich umgesetzt worden sind“, sagt die wissenschaftliche Mitarbeiterin der Arbeits-, Organisations- und Wirtschaftspsychologie an der Ruhr-Uni. Die groß angelegte Plakatkampagne wirbt für eine neue Musik-App. Dahinter stecken 30 RUB-Studierende des ersten Semesters der Wirtschaftspsychologie.
Ehre für die Studenten
„Das ist schon eine Ehre für die Studenten“, sagt Friedrichs über die Tatsache, dass die Ergebnisse der eigenen Projektarbeit auf Hunderten Werbeplakaten im ganzen Stadtgebiet zu sehen sind. „Welcher Student, welche Studentin kann schon von sich behaupten, Erfahrung mit einem echten Auftrag gemacht zu haben?“
Die Macher von „Rap1D“, ein junges Unternehmen mit geringem eigenen Budget, wandten sich an die Bochumer Wirtschaftspsychologie. Friedrichs sah sofort die Möglichkeiten, nutzte die Gelegenheit zur Kooperation und ließ so ihre Studierenden erste Erfahrungen mit einem realen Auftrag machen. Die konkrete Aufgabe: Die Studierenden sollten die Plakatkampagne zur Einführung der App entwerfen. Friedrichs: „Unser Glück war, dass wir mit der Ströer-Gruppe einen Partner gefunden haben, der für die großflächige Plakatierung gesorgt und auch die Kosten dafür übernommen hat. Von der Ausgangsanalyse über die Gestaltung und Konzeption bis zur Evaluation der Werbewirksamkeit begleiten die Studierenden die Kampagne von A bis Z.“ In Bochum und in Duisburg hängt jeweils ein von den Studierenden gestaltetes Plakat. Bis zum 26. Februar sind die Poster zu sehen.
Studenten klären Frage der Werbewirksamkeit
Da die Kampagne nun läuft, gehen die Studenten der Frage der Werbewirkung nach. Sie befragen unter anderem Passanten in der Nähe der Plakate und zeichnen die Interviews mit der Kamera auf. Friedrichs: „Auf die Ergebnisse sind sie selbst sicherlich am meisten gespannt.“