Bochum. . Die Jungunternehmer von „Ruhrsource“ haben vor einem Jahr Tipps auf der Gründungsmesse Start-Up bekommen. Nun referieren sie in Bochum selbst.
Vor einem Jahr hat es genau an dieser Stelle angefangen. Dominik Halm, Christian Fleischmann und Christopher Maiwald haben sich Inspiration für ihr Unternehmen gesucht – und auf der Messe „Start-Up Mittleres Ruhrgebiet“ gefunden. Denn nur mit einer guten Idee, und da sind sich die Jungunternehmer aus Wattenscheid einig, wird es nichts mit dem Erfolg. Auch wenn ihre Idee gar einer Revolution gleichkommen soll.
„Wir haben die Gutenberg-Revolution für den 3D-Drucker entwickelt“, sagt Dominik Halm selbstbewusst über die von Ruhrsource entwickelte Software.
Er ist in dem dreiköpfigen Jungunternehmerteam der Mann für den Vertrieb. Tiefstapeln ist also nicht seine Aufgabe. Von der Erfahrung, die seine Kollegen und er im letzten Jahr gesammelt haben, sollen nun auch andere Bochumer profitieren. Halm referiert am Mittwoch (15.) um 17 Uhr auf der Gründermesse „Start-Up“ unter dem Titel „Everyday Business.“ Vor einem Jahr hat er sich dort noch selbst Tipps geholt. „Vor allem im Steuerbereich“, erinnert er sich.
Kunden im Exzenterhaus empfangen
Nach der Messe nahm das Unternehmen Fahrt auf: erste Kunden, die Finanzierungszusage der Bank und schließlich die Gründung der eigenen GmbH. Zum kommenden März werden die ersten Angestellten eingestellt. „Es war ein langer Weg bis hierher“, sagt Halm, „aber auch mit Hilfe der Wirtschaftsentwicklung Bochum ging das.“ Diese hatte Ruhrsource unter anderem die Möglichkeit vermittelt, im Exzenterhaus Kunden zu empfangen. „Wir hätten auch ein Hotel mieten können, aber in der Anfangszeit hat man kein Geld zu verschenken“, sagt Halm.
Von ihrer Idee sind die Jungunternehmer nach wie vor überzeugt. Gerade in Sachen 3D-Drucker gebe es ein „ganz gefährliches Halbwissen“, so Dominik Halm. „Von den meisten kommt dann: Ja, schon einmal gehört, das ist doch das mit dem Plastik.“ Doch auch Keramik, Titan und Metalle können in 3D-Form aus einem Drucker kommen.
Bald keine Lagerhallen mehr
Das Potential der neuen Technologie – die eigentlich gar nicht so neu ist, denn das Verfahren gibt es seit den 80er Jahren – ist noch längst nicht ausgeschöpft. Halm orakelt, dass es bald keine Lagerhallen mehr geben wird. „In Zukunft kann das Ersatzteil einfach per E-Mail verschickt werden, als Datei im Anhang.“ Nur der 3D-Drucker muss dann noch gestartet werden. Gerade für die Industrie dürfte solch eine Entwicklung tatsächlich einer Revolution gleichkommen. Auch deswegen stapelt Halm nicht tief: „Wir denken und planen groß und wollen weltweit agieren.“ Das Motto dabei: „Selbst unsere Mütter müssen die Software bedienen können.“ Christian Fleischmann, bei Ruhrsource verantwortlich für Marketing, sagt: „Daten rein – Zauberkasten – Daten raus.“ Fertig.
Nach einem diesem Prinzip soll auch die Gründermesse am Mittwoch funktionieren: Fragen rein – Zauberkasten – Antworten raus.
>> Veranstaltung mit neuem Konzept
„Ihr Anstoß zum Erfolg.“ So lautet der Slogan der Gründungsmesse „StartUp Mittleres Ruhrgebiet“. Die Veranstaltung versteht sich als Plattform für Menschen, die sich selbstständig machen wollen. Gründern stehen am Mittwoch Experten zur Seite, die u.a. über Marketing, und Vertrieb informieren.
Gründer-Tipps aus der Praxis
Zum ersten Mal werden auch Jungunternehmer Tipps geben. „Ruhrsource ist nur eine Erfolgsgeschichte unter vielen, die den Gründungsstandort Bochum verkörpern“, sagt Elke Nagel, Leiterin des Startercenters NRW Bochum. Werner Fuhrmann, Leiter der Abteilung Gründung und Wachstum der Bochumer Wirtschaftsentwicklung, sagt: „Die Messe war schon immer ein Ort der Begegnung – wir haben ihn nun weiterentwickelt.“
Sein Kollege Gregor Tischbierek ergänzt: „Wir wollen das Angebot niedrigschwelliger gestalten.“ Noch mehr auf den Punkt bringt es Tim Fröhlich, bei der Wirtschaftsentwicklung zuständig für Kommunikation: „Man soll sich auf Augenhöhe begegnen.“ Fröhlich beschreibt das zusätzlich mit der Formel „Von Gründern, für Gründer“.
Die Wirtschaftsentwicklung ist seit diesem Jahr alleiniger Träger des Startercenters NRW Bochum, das die Messe mitveranstaltet. Bis 2016 war die IHK ebenfalls Träger.
Wann? Mittwoch (15.), 14 bis 19 Uhr. Wo? Stadtwerke-Bochum-Lounge im Ruhrstadion. Eintritt? Frei. Weitere Infos im Netz: www.gruendungsmesse.ruhr