Bochum/Köln. Bochum hat einen Deutschen Meister: Serkar Barzani, Inhaber der Pearlz-Bar im Dreieck, wurde in Köln zu Deutschlands schnellstem Barmixer gekürt.
Serkar Barzani hat’s geschafft, „Ich hol’ das Ding nach Hause“, versprach der 27-Jährige, als er in dieser Woche nach Köln fuhr, um beim „Barwarriorz“-Wettbewerb anzutreten. Gesagt. Getan. Der Inhaber der Pearlz-Bar im Bochumer Bermuda-Dreieck darf sich als Deutschlands schnellster Barmixer feiern lassen.
Seit zwei Jahren führt Serkar Barzani die von außen eher unscheinbare Cocktail-Bar auf der Kortumstraße 3. Von Anfang an setzte er auf Qualität. Denn seine Profession ist zugleich Passion. Der Mann lebt für Cocktails, ist ein profunder Kenner und akribischer Handwerker, der jegliche Industrie-Massenware verschmäht, stattdessen auf High-Class-Cocktails setzt. Beispiel Tequila: Salz und Limette, als Dreingabe oft und gern verwendet, sind für Barzani ein Frevel. „Ein guter Tequila aus 100 Prozent Agave darf doch nicht verfälscht werden.“
Bermuda-Bar hat sich etabliert
Es brauchte seine Zeit, bis das Rezept aufging. Anfangs schien es, dass die Zweifler recht hatten, die Serkar abrieten, nach Bochum zu gehen: „Sie meinten, ein solches Premiumkonzept funktioniere nur in Metropolen wie Berlin.“ Der Anfang war tatsächlich schwer. Aber seit gut einem Jahr strahlt die Perle im Dreieck umso heller. Der Laden brummt. Erster Lohn der gewissenhaften Arbeit: 2016 schaffte es der Bermuda-Neuling in den renommierten „Mixology“-Barführer mit den 400 besten Lokalen in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Entsprechend motiviert trat Serkar Barzani in dieser Woche beim „Battle of Barwarriorz“ an. „Ich hab’ alles gegeben“, sagt er im WAZ-Interview, noch immer „extrem happy“ über seinen Sieg in der Domstadt, wo er von mehreren Bochumer Schlachtenbummlern – u.a. Jürgen Engelhardt, Chef der Kochschule „Kochmomente“ im Ehrenfeld – begleitet und angefeuert wurde.
Bestzeit: Sieben Cocktails in 1,38 Minuten
Wer war Ausrichter des Wettbewerbs?
Die Rum-Marke Havana Club. Für den „Battle“ wurden die 16 Besten ihres Fachs zugelassen, unter anderem aus Berlin, München, Mannheim, Freiburg und Köln. Die Kollegen arbeiten in den renommiertesten Bars Deutschlands. Es war toll, überhaupt dabei zu sein. Eine echte Auszeichnung.
Wie genau läuft das Kräftemessen hinter der Bar ab?
Es gilt, sieben Cocktails in so kurzer Zeit wie möglich parallel zu mixen, u.a. Cuba Libre und Mojito. Die Cocktails werden vorgegeben. Man hat einige Tage vorher Zeit zu trainieren. Gemixt wird „head to head“, also Mann gegen Mann. Der jeweils Schnellste kommt in die nächste Runde. Ich hab’ mit vier Flaschen gleichzeitig gearbeitet, zwei in jeder Hand. Die Bestzeit hab’ ich im Halbfinale aufgestellt: 1,38 Minuten. Im Finale brauchte ich 1,52 Minuten. Wichtig ist, dass alle erforderlichen Zutaten enthalten sind. Bei aller Schnelligkeit müssen die Cocktails auch noch handwerklich perfekt sein. Wen’s interessiert: Eine Video vom Battle steht auf meiner Pearlz-Facebook-Seite.
Was gewinnt der schnellste „Bar-Krieger“ Deutschlands?
1500 Euro Preisgeld und eine Siegerkutte als „Speed Fighter“. Die werd’ ich ab sofort immer in meiner Bar tragen.