Langendreer. . Die Tage der Eschen entlang der Ovelacker Straße auf Höhe des ehemaligen Kirmesplatzes sind gezählt. Im Zuge der dortigen Wohnbebauung sollen sie gefällt werden. Das gefällt einigen kleinen Anwohnern ganz und gar nicht. Sie versuchen alles, die Bäume zu retten.

Die Tage der Eschen entlang der Ovelacker Straße auf Höhe des ehemaligen Kirmesplatzes sind gezählt. Im Zuge der dortigen Wohnbebauung sollen sie gefällt werden. Das gefällt einigen kleinen Anwohnern ganz und gar nicht. Sie versuchen alles, die Bäume zu retten.

Den Impuls gaben Carlotta (12) und Laurin (10). Die Geschwister wohnen direkt vor Ort und haben mitverfolgen müssen, wie schon ein Baum gefällt wurde. Als sie erfuhren, dass auch die anderen der Motorsäge zum Opfer fallen sollen, beschlossen sie, aktiv zu werden. „Finde ich toll“ sagt Mama Ulrike S. (möchte ihren Nachnamen nicht nennen), „dass sich die Kinder sozial engagieren. Ich werde sie voll unterstützen.“

Und so begleitete sie ihre Tochter auch zur jüngsten Bezirksvertretungssitzung, wo Carlotta Bezirksbürgermeisterin Andrea Busche (SPD) einige „Protestbriefe“ überreichte. „Weil in ihrer Schulklasse gerade das Briefe schreiben geübt wird, hat Carlotta vorgeschlagen, dies doch zu dem Thema zu tun, das sie und ihren Bruder gerade so beschäftigt“, sagt Ulrike S..

Bei den Briefen wollen es Carlotta und Laurin aber nicht belassen. Am Freitag hängten sie Plakate mit der Aufschrift „SOS – diese gesunden Eschen werden gefällt“ an die Bäume. Und seit Tagen ziehen die Kinder durch die Nachbarschaft, um Unterschriften gegen die Fällungen zu sammeln. „Ziemlich cool“, findet die Mama, die auch hofft, dass die Bäume gerettet werden können.

Allerdings stehen die Chancen eher schlecht. Bezirksbürgermeisterin Busche kann nur bestätigen, was die Kinder schon vom Grünflächenamt zu hören bekamen. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Bäume im Laufe des grassierenden Eschentriebsterbens erkranken, ist so hoch, dass man sie jetzt im Zuge des Baus der Erschließungsstraße auf Kosten des Bauherrn entfernen lässt. „Außerdem ist der Bürgersteig durch die Wurzeln sehr holprig“, weiß Andrea Busche. Dort sollen Parkbuchten entstehen.

Die Politikerin verspricht, alle Briefe zu beantworten. Auch wenn sie für die Kinder wohl keine gute Nachricht haben wird, so gibt es ein kleines Trostpflaster. „Direkt an das Neubaugebiet angrenzend soll eine Wildnis für Kinder entstehen.“