Bochum. Der künftige Schauspielhaus-Intendant äußert sich zur Entlassung von Martina van Boxen. Was Johan Simons zur Theaterarbeit mit jungen Menschen sagt.
Der künftige Intendant des Schauspielhauses, Johan Simons, hat auf die WAZ-Berichterstattung über die Entlassung Martina van Boxens reagiert. Wie berichtet, wird der Vertrag der langjährigen Leiterin des Jungen Schauspielhauses, mit Simons Amtsantritt 2018 nicht verlängert.
„Ich empfinde großen Respekt für die Arbeit, die Martina van Boxen geleistet hat, die von vielen Menschen wertgeschätzt wird. Sie hat viel für junges Theater und für Theater mit jungen Menschen erreicht“, so Johan Simons. Aber mit ihm beginne nun eine neue Intendanz, und damit verbunden werde es ein neues künstlerisches Leitungsteam am Schauspielhaus geben.
„Über Details der Pläne wird jetzt noch nicht geredet“
„Stücke, Aufführungen und Workshops für junges Publikum, Vermittlungsangebote des Theaters sowie Kooperationen mit Bildungseinrichtungen werden aber weiter zum Programm gehören, und wir werden mit Leidenschaft daran arbeiten“, versichert Simons. Details könne er noch nicht nennen: „Aus Achtung vor den Künstlerinnen und Künstlern, die noch anderthalb Jahre am Schauspielhaus arbeiten, werden wir jetzt nicht öffentlich über Details der Pläne reden“, so Simons.
„Junges Schauspielhaus wird nicht aufgegeben“
Doch stellt er klar: „Interpretationen, nach denen es ab 2018/2019 kein Junges Schauspielhaus mehr geben werde, sind völlig unberechtigt.“ Ihm sei diese Theaterarbeit sehr wichtig, gerade heute.
Tatsächlich war, nachdem Martina van Boxens bevorstehende Kündigung in der WAZ publik geworden war, eine gewisse Unruhe im Bochumer Theaterumfeld spürbar geworden. Wird es bald gar kein Junges Schauspielhaus mehr geben?, lautete die bange Frage. Mit Simons’ Statement ist zumindest diese Befürchtung nun vom Tisch.
van Boxen bleibt noch ein Jahr
Martina van Boxen wird während der Interimsintendanz von Olaf Kröck (Spielzeit 2017/18) ihre Arbeit wie gehabt fortsetzen. Ihr Team besteht aus fünf festen Mitarbeitern: Leitung, Dramaturgie und Projektleitung, zwei Theaterpädagoginnen sowie eine Verwaltungskraft. Das Junge Schauspielhaus erreicht mit seinen verschiedenen Angeboten pro Spielzeit 2800 Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die sich aktiv mit Theater beschäftigen. Sowie rund 10 000 Zuschauer – ohne das Familienstück im Großen Haus.