Bochum. Die Berufskundliche Gespräche im Neuen Gymnasium fanden zum 16. Mal statt. An diesem Schultag gibt’s Infos aus erster Hand.

Lehrerin, Juristin oder doch Hebamme? Schülerin Anna Schulte-Vels ist sich unsicher, welchen Beruf sie später ergreifen möchte. Umso besser, dass Lehrer Volker Gorn mit den Bochumer Rotariern zum Termin am Neuen Gymnasium fast die gesamte Bandbreite der Berufe eingeladen hat. „Wir wollen den Schülern Einblicke ermöglichen und ihnen die Anforderungen an die jeweiligen Berufe näherbringen“, sagt Gorn.

Mehr Klarheit in die Berufswünsche bringen

„Am wichtigsten ist, dass mir der spätere Beruf Spaß macht“, sagt Anna. Sie wolle erfahren, was alles zum Aufgabengebiet der Hebamme gehört. „Bestimmt mehr als Kinder auf die Welt zu holen“, vermutet sie. Auch andere Schüler hoffen, mehr Klarheit in ihre Berufswünsche zu bringen. Hanna Nachtigall (16) hat sich zum Info-Tag ein Programm von Jura über Polizei bis zu Architektur zusammengestellt. „Ich finde es gut, wenn wir praktische Einblicke bekommen, das hilft bei der Orientierung“, so die Schülerin.

Experten geben praktische Tipps

„In diesem Jahr haben wir das Format erstmals in die vier Bereiche Medizin, Jura, kaufmännische und technische Berufe strukturiert. Dort gibt es jeweils Impulsvorträge“, so Axel Laczkovics, diesjähriger Rotary-Ansprechpartner für die Berufskundlichen Gespräche. Die Berufsberatung der besonderen Art war einst vom damaligen Leiter des Albert-Einstein-Gymnasiums, Rainer Zeyen, in Zusammenarbeit mit den fünf Bochumer Rotary Clubs ins Leben gerufen worden. Seitdem geben jedes Jahr Experten verschiedenster beruflicher Disziplinen Oberstufenschülern Praxis-Tipps.

Hanna war zuerst bei den Juristen zu besuchen. Hier berichten Anwalt Alexander Denzer, Staatsanwalt Timo Dörfer, Richter Markus van den Hövel und Referendarin Kaja Kovacs aus dem Berufsleben. Bei dem Einen war es das Elternhaus, bei dem Anderen der Gerechtigkeitssinn, die letztlich den Ausschlag für das Jurastudium gaben. Entsprechend unterschiedlich fallen auch die Ratschläge aus. „Studiert Jura nicht, weil nach dem Ausschlussprinzip nichts anderes übrig bleibt“, rät van den Hövel.

Erfahrungen werden vermittelt

Und Denzer gibt den Tipp: „Eine Neigung zum Umgang mit Sprache solltet Ihr haben, das ist das Werkzeug der Juristen“. Einen Raum weiter lauschen vielleicht künftige Mediziner dem Zahnarzt Rainer Tempelmeier. „Manuelle Fertigkeiten sind in meinem Beruf entscheidend. Ihr müsst auch bereit sein, mit Menschen zusammenzuarbeiten“. Und Ökonom Christian Stobbe ermutigt: „Irgendetwas macht jedem Spaß, macht etwas daraus!“