Bochum. Im Theaterzentrum Friederikastraße stehen im Februar die öffentlichen Vorstellungen des aktuellen Jahrgangs an. Das hat eine lange Tradition.

  • Die Bochumer Schauspielschule gehört als Teil der Folkwang Universität zu den gefragtesten Ausbildungsstätten
  • Gegründet wurde sie bereits 1939 vom damaligen Intendanten des Bochumer Theaters, Saladin Schmitt
  • Jedes Jahr stellen sich die Eleven mit eigenen Produktionen dem Publikum vor. Anfang Februar ist es wieder so weit

Seit 1939 ist Bochum ein Zentrum der Schauspiel-Ausbildung in Deutschland. Seinerzeit hatte Intendant Saladin Schmitt die hiesige Schauspielschule ins Leben gerufen. Heute gehört sie als Sparte zur Folkwang Universität der Künste. Anfang Februar kann man einmal mehr sehen, was die Ausbildung bringt. Die öffentlichen Aufführungen der Theater-Eleven stehen wieder an.

„Artist Diploma Schauspiel“ heißt es am 8. Februar, 18 Uhr, wenn im Theaterzentrum an der Friederikastraße 4 die aktuellen Absolvent/innen des Studiengangs Schauspiel ihren großen Auftritt haben. Gemeinsam mit zwei Kommilitonen des Studiengangs Physical Theatre werden acht eigensinnige, selbst erarbeitete Projekte vorgestellt (weitere Termine 9., 10., 11.2., jeweils 18 Uhr, Eintritt frei).

Offen auch für andere Kunstformen

Campus Bochum | Folkwang Theaterzentrum

Am Campus Bochum konzentriert sich seit 2014 die Folkwang Theaterausbildung (mit den Studiengängen Schauspiel und Regie). Rund 60 Studierende lernen und arbeiten im Theaterzentrum an der Friederikastraße 4.

Für Veranstaltungen stehen ein Konzertsaal (Thürmer-Saal) und eine sog. „Black Box“ zur Verfügung. Das Theaterzentrum bietet Platz für 570 Zuschauer.

www.folkwang-uni.de

Die zeitgenössische Schauspielausbildung konzertiert sich nicht mehr allein aufs Sprechen/Erlernen von Texten und das Spiel auf der Bühne. Vielmehr geht es um ein erweitertes Ausbildungsziel: „Wir wollen Künstlerpersönlichkeiten ausbilden, die spielfreudig, neugierig und teamfähig sind und die Fähigkeit besitzen, eine eigene Haltung zu einer Figur und zu einem Thema zu entwickeln“, so Folkwang-Professorin Esther Hausmann. Die Studierenden werden dazu befähigt, sich auch anderen Kunstformen zu öffnen.

Lehrprogramm ist breit aufgestellt

Ein breit aufgestelltes Lehrprogramm in den traditionellen Theaterformen und in den Bereichen Film, Fernsehen, Funk sowie in den Performativen Künsten trägt der sich verändernden Theater- und Kulturlandschaft Rechnung. Allein auf ein lebenslanges Bühnen-Engagement kann sich heutzutage kein junger Akteur mehr verlassen. Gleichwohl gelingt vielen gleich nach der Bochumer Ausbildung der Sprung auf die Bühne.

Luana Velis (*1988) machte im letzten Jahr ihren Abschluss an der Schauspielschule und ist nun Ensemblemitglied am Bochumer Theater.
Luana Velis (*1988) machte im letzten Jahr ihren Abschluss an der Schauspielschule und ist nun Ensemblemitglied am Bochumer Theater. © Gern

Jüngstes Beispiele ist Luana Velis, die nach ihrem Folkwang-Abschluss 2016 ins Ensemble des Schauspielhauses rückte – aktuell stellt sie in „Die Verwandlung“ ihre Qualitäten unter Beweis.

Enge Verbindung zwischen Ausbildung und Bühne

Naturgemäß ist die Verbindung zwischen der Bochumer Schauspielschule und dem Bochumer Theater sehr eng (eingedenk der Gründungsgeschichte). Jedes Jahr gibt es daher eine Produktion des Schauspielhauses in Kooperation mit der Folkwang Universität. Diesmal heißt sie „Homo Empathicus“ (Regie Thomas Ladwig) und hat am 16. Februar, 19 Uhr, Premiere im Theater Unten.