Arbeitskreis Umweltschutz nimmt sich den vielfältigen Aufgaben an. Heimischen Pflanzenarten den Lebensraum erhalten. Aktive Mitstreiter sind jederzeit willkommen

Eine gehörige Portion Idealismus gepaart mit Liebe zu Natur und Umwelt. Das ist es, was das Engagement der Mitglieder des Arbeitskreises Umweltschutz (AkU) ausmacht. "Wir haben derzeit um die zehn aktive Mitstreiter", erzählt Vorsitzende Dr. Ingo Franke, während er durch Brennesseln und hohes Gras im Lottental stapft. "Mehr Helfer wären natürlich schön", sagt er weiter und erinnert daran, dass früher viele Studenten mitgemacht haben. "Die stehen heutzutage wohl unter einem zu großen Leistungsdruck, als dass sie sich nebenbei noch aktiv für den Umweltschutz einsetzen können."

Die Aufgaben, die sich der Arbeitskreis stellt, sind vielfältig und - wie auch am Samstag - recht Schweiß treibend. Entlang des Lottenbaches wachsen nämlich jede Menge Pflanzen, die gar nicht hierher gehören. Invasive Neophyten, sagt der Fachmann dazu und meint damit, dass es sich hierbei um Gewächse handelt, die nicht zu den einheimischen gehören und irgendwann vor einigen hundert Jahren eingeschleppt worden sind. Diesmal ging es dem indischen Springkraut an die Wurzeln. "Das überwuchert die heimische Flora und nimmt ihr Licht, Luft und Sonne", sagt Franke, während seine Mitstreiter Myrna Kock, Peter Ludenberg, Mirko Franke und Andreas Jagenburg eifrig dabei sind, die mannshohen Stengel mit den dunkelroten Blüten aus dem Boden zu reißen.

Es gibt aber noch zwei weitere Arten dieser "neuen Pflanzen", die sich in Bochum offenbar wohl fühlen und entsprechend ausbreiten. Da ist vor allen Dingen die Herkulesstaude zu nennen, die aus dem Kaukasus stammt, und der nur mit größter Vorsicht zu begegnen ist. Wer mit ihr schon mal in Berührung gekommen ist, der weiß um die schmerzhaften Folgeerscheinung. Dritter im Bunde ist der japanische Staudenknöterich, der seine Heimat auf der japanischen Sachalin-Halbinsel hat. Dieser Knöterich macht sich im Herbst mit seinen weißen Rispen zwar recht ansehnlich, doch verdrängt auch er die heimischen Gewächse und steht damit bei den Naturschützern auf der "Ausrupfliste".

"Wir sind hauptsächlich in den Naturschutzgebieten Bachtal Bövinghausen, Zillertal und hier am Lottenbach im Einsatz", so der Vorsitzende, der gleichzeitg deutlich macht, dass sich hiermit die Arbeit und die Aufgaben des Arbeitskreises Umweltschutz längst noch nicht erschöpft haben. Ein weiterer Schwerpunkt ist nämlich der Fledermausschutz. Für die nachtaktiven Tiere werden Nistkästen als Ersatzquartiere für Baumhöhlen aufgehängt, die Abendsegler werden beringt, damit man sie zu Forschungszwecken wiedererkennt, und die Wochenstube der Wasserfledermäuse wird beobachtet. "Leute, die Fledermäuse sehen, sollten sich bei uns melden", bittet Ingo Franke.

Schließlich haben sich die AkU-Mitglieder den Klimaschutz auf ihre Fahnen geschrieben, bieten verschiedene Aufklärungsveranstaltungen beispielsweise über Energiesparmaßnahmen an und arbeiten im Beirat Agenda 21 mit. Franke: "Auch hier könnten wir noch Mitstreiter gebrauchen."

Eine große Bitte richten Ingo Franke und die Mitglieder des Arbeitskreises Umweltschutz an alle Bürger: Werfen Sie keinen Müll und Unrat achtlos in die freie Natur. Der USB bietet genügend Möglichkeiten zur Entsorgung. Pflanzen und Tiere werden es dem Menschen danken.