Dahlhausen. . Bund fördert Mehrgenerationenhaus in Dahlhausen für weitere vier Jahre. Ifak freut sich über Planungssicherheit für aktuelle und neue Angebote.
Für Ayse Ertürk, die Leiterin des Stadtteilzentrums der Ifak (Verein für multikulturelle Kinder- und Jugendhilfe und Migrationsarbeit), fängt das neue Jahr gut an. Mit der Nachricht, dass die Einrichtung in Dahlhausen auch in den nächsten vier Jahren als Mehrgenerationenhaus vom Bund gefördert wird. 30 000 Euro fließen dafür jährlich von Berlin nach Dahlhausen. Hinzu kommen noch 10 000 Euro von der Kommune.
Seit 2007 ist das Stadtteilzentrum der Ifak Teil des Bundesprogramms Mehrgenerationenhaus. Durch die jährliche Fördersumme sind die vorhandenen Angebote gesichert. Und es bietet Spielraum für die Umsetzung weiterer Ideen zur Bewältigung der demografischen Herausforderungen im Stadtteil.
Literaturkreis und mehr in Planung
Immer wieder aufs Neue müssen sich die bundesweit inzwischen 550 Mehrgenerationenhäuser für die Förderung bewerben. „Bis Ende Oktober mussten wir unser Konzept einreichen. Seither haben wir auf Antwort gewartet. Das hat mir einige unruhige Nächte beschert“, beschreibt Ayse Ertürk ihre Gefühlswelt. Die Erleichterung ist nun natürlich groß. „Ohne dieses Geld hätten wir Stellen kürzen und das Angebot reduzieren müssen“, sagt die 37-Jährige. „Eine Ablehnung wäre wirklich ein Tiefschlag gewesen. Aber so haben wir jetzt Planungssicherheit.“
Für all das, was Ayse Ertürk und ihre Mitstreiter zu den ohnehin schon zahlreichen Angeboten sonst noch so anbieten wollen. So sind ein Näh-Café, ein Repair-Café, ein Literaturkreis und eine Kursreihe für Angehörige von Demenzkranken geplant.
Spenden dennoch wichtig
Ayse Ertürk spricht zudem von vier Schwerpunkten, die man setzen will: die Arbeit für und mit Flüchtlingen, Hilfen für alleinerziehende Mütter bzw. Erwachsene auf dem Weg zurück in den Beruf, der Ausbau des bürgerschaftlichen Engagements. „Und auch dem demografischen Wandel wollen wir bei unserer Arbeit Rechnung tragen“, sagte Ayse Ertürk. „Wie die Zusammenarbeit dazu mit unseren Kooperationspartnern (u.a. Rosalie-Adler-Zentrum, Seniorenbüro, Anm. d. Red.) genau aussehen wird, steht noch nicht fest.“
Stadtteilzentrum besteht seit 1998
Das Stadtteilzentrum der Ifak, Am Ruhrort 14, besteht seit 1998. Seit nun zehn Jahren zählt es zum Mehrgenerationenhaus-Programm des Bundesfamilienministeriums. Ayse Ertürk ist seit zwei Jahren Leiterin der Einrichtung.
Kinder- und Jugendtreff, Seniorenarbeit, Integration, Migrationsberatung, Kulturveranstaltungen etc. – die Angebote sind so vielfältig wie zahlreich. Wochentags von 9 bis 13 Uhr sind das Stadtteilbüro für allgemeine Lebenshilfe und ein Café-Treff geöffnet.
Kontakt zum Stadtteilzentrum: Tel. 0234/ 9 42 23 36, stadtteilzentrum@ifak-bochum.de, www.ifak-bochum.de .
Konkretes lässt sich in Sachen bürgerschaftlichem Engagement sagen: „Wir haben schon sehr viele Ehrenamtliche, die sich bei unserer multikulturellen Arbeit einbringen“, freut sich Ayse Ertürk und nutzt die Gelegenheit aber zugleich für einen Aufruf: „Wir brauchen noch weitere Unterstützung. Etwa für Nachhilfe, die wir Kindern und Jugendlichen anbieten wollen. Aber auch für den Seniorenbereich selbst.“
So schön die gesicherte Finanzierung des Mehrgenerationenhauses bis 2020 auch ist – die 40 000 Euro reichen bei weitem nicht aus, um alle Kosten zu decken. „Ohne Spenden von Privatleuten und Sponsoren wie die Christoph-Metzelder-Stiftung könnten wir bestimmt einen Teil unserer Honorarkräfte nicht bezahlen“, ist Ayse Ertürk dankbar für jede finanzielle Zuwendung.