Bochum. 5600 Mitarbeiter sind bei der Stadt beschäftigt. Damit das Heimarbeit-Modell Früchte trägt, müssten noch mehr Leute als bislang mitarbeiten.
- Derzeit sind 122 Mitarbeiter zeitweise im „Home Office“
- Personaldezernent sieht auch Vorteile für die Verwaltung
- Viele Eltern oder Menschen, die Angehörige pflegen machen mit
Die Stadt möchte gern den Anteil der Tele-Heimarbeit, so die offizielle Bezeichnung, unter ihren Beschäftigten deutlich ausbauen. Derzeit erledigen von den rund 5600 Beschäftigten der Verwaltung 122 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen ihren Job zumindest zeitweise von ihrem Schreibtisch in den eigenen vier Wänden aus. „Wir verzeichnen in den letzten zwei Jahren ein steigendes Interesse an dieser Form der Arbeit“, sagt Personaldezernent Sebastian Kopietz.
Natürlich habe eine Stadtverwaltung auch eine Präsenzpflicht und in bestimmten Bereichen, etwa den Bürgerbüros, könne ein solches Modell ohnehin nicht greifen. „Derzeit aber bewerben wir ein solches Arbeitszeitmodell, um es künftig noch weiter ausbauen zu können“, so Kopietz. Dabei sei jedoch wichtig, dass es bei der Stadt als großer öffentlicher Arbeiter noch weitere Arbeitszeitmodelle gibt.
Individuelle Bedürfnisse wichtig
Wenn jemand in Tele-Heimarbeit beschäftigt ist, bedeutet dies, dass er einen bestimmten, auf seine individuellen Bedürfnisse abgestimmten Anteil seiner Arbeitszeit von zu Hause aus erledige. Am besten funktioniere dies, wenn klar definierte „Arbeitspakete“ auf diese Weise bewältigt werden. Die Gründe, warum jemand ein „Home-Office“ eröffne seien dabei durchaus vielfältig, oft handele es sich um eine befristete Zeit.
Carina Scholz etwa hat sich vor einiger Zeit entschlossen, einmal in der Woche den Job von zu Hause zu erledigen. Sie arbeitet im Personalamt und ist mit Controlling oder etwa dem Erstellen von Statistiken beschäftigt. „Für mich war eine besserer Arbeitseffektivität der Hauptgrund. Außerdem spare ich rund eine Stunde Anfahrtszeit, da ich in Hattingen wohne.“ Da sie eine Rufumleitung eingerichtet hat, ist sie auch telefonisch erreichbar.
Einsparpotenzial liegt auf der Hand
„Besonders häufig sind es jedoch Beschäftigte, die sich um die Betreuung von Kindern kümmern oder die einen zu pflegenden Angehörigen haben“, erläutert Kopietz. Auch für die Stadt als Arbeitgeber zahle sich dieses Modell aus. Zur Zeit gebe es jedoch noch zu wenig Teilnehmende, damit die Stadt von diesem „Desk-Sharing-Modell“ tatsächlich profitieren könnte.
Das Einsparpotenzial liege jedoch auf der Hand. Energiekosten oder die Mieten von Büroraum könnten eingespart werden, falls sich genügend Mitarbeiter finden, die sich dann etwa einen Schreibtisch teilen würden.