Bochum. Fünf Bochumer Hochschulen boten im Rathaus die Gelegenheit, alle Fragen rund ums Thema Studienbeginn zu stellen. Wohin es für sie geht, wissen viele junge leute heute aber schon ganz genau.

  • Studienberater beobachten: Schüler heute zielstrebig, aber im Stress
  • Viele haben Fragen zur Bewerbung, das Fach steht oft schon fest
  • Mit dabei. Ruhr-Uni, Hochschule BO, EZB Business School, Georg-Agricola und Hochschule für Gesundheit

Schule, Uni, Arbeit und dann geradewegs auf die Rente zu, ein Leben wie am Reißbrett entworfen – für viele Schülergenerationen galt das noch als der Alptraum schlechthin. Heute ist das anders. Wer nach zwölf Jahren Abi macht, weiß oft ganz genau, wo es hingehen soll.

Das lässt sich zumindest beim 6. Bochumer Hochschultag beobachten, an dem sich die Ruhr-Uni und die Fachhochschulen angehenden Studenten vorstellen, sie informieren und wertvolle Tipps an die Hand geben. Mit dabei waren die Hochschule Bochum, die Ruhr-Uni Bochum, die EZB Business-School und die Hochschulen für Gesundheit und Georg-Agricola.

Dabei geht es vor allen Dingen um drei Fragen. Welchen Schulabschluss brauche ich? Welcher Numerus Clausus wird verlangt? Was muss ich sonst noch tun, um für meinen Wunsch-Studiengang angenommen zu werden? Bei der Fächerwahl sind sich viele junge Leute sicher, zumindest was die grobe Richtung angeht.

So zum Beispiel Abiturient Jan-Niklas: „Mathe ist mein bestes Fach und Sport macht mir einfach Spaß“, sagt er. Also geht’s für ihn an die Ruhr-Uni, Mathe und Sport auf Lehramt. Auch die 18-jährige Maren weiß ganz genau, wo es für sie nach der Schule hingeht – nämlich in die Schule. Deutsch und Erdkunde will sie unterrichten. Praktische Erfahrung sammelt sie jetzt schon. Sie arbeitet an ihrer Schule als Hausaufgabenbetreuerin.

Schüler legen Wert auf Lebenslauf

Klar, zu wissen, wo es hingehen soll, ist an sich nichts schlechtes. Aber manche der Beraterinnen der Hochschulen kommen da schon ins Nachdenken – sie stammen ja auch noch aus einer Zeit, lange vor Uni-Verschulung durch Bachelor, strikter Regelstudienzeit und Schulzeitverkürzung. „Durch die kürzere Schulzeit und vollgepackte Stundenpläne sind die Jugendlichen zielorientierter – aber auch gestresster“, findet Denise Didion von der Hochschule Bochum.

Ein Studium abzubrechen sei für viele junge Leute eine Horror-Vorstellung. „Der lupenreine Lebenslauf ist vielen wichtig,“ sagt auch Claudia Herm von der Hochschule für Gesundheit. „Es gibt halt solche und solche“, wirft Katrin Renschler von der Ruhr-Uni ein. Nicht wenige machen nach der Schule ein freiwilliges soziales Jahr oder ähnliches, um sich auszuprobieren.

Alicia Rosenblatt, Mira Stepec (Talentscout), Alicia Coniglio und Luisa Kopp (Talentscout) (v.l.) beim Hochschultag im großen Ratssaal des Rathauses.
Alicia Rosenblatt, Mira Stepec (Talentscout), Alicia Coniglio und Luisa Kopp (Talentscout) (v.l.) beim Hochschultag im großen Ratssaal des Rathauses. © Ingo Otto

Anika Schmellekamp ist so eine: sie absolviert derzeit ihr freiwilliges ökologisches Jahr. Wie steht sie zum Thema Studienwahl und Lebensplanung? „Ich bin da eher so in der Mitte“, sagt sie: Klar, Selbstverwirklichung sei wichtig. Ein guter Job aber auch. Aber manch ein Studiengang ist da ein guter Kompromiss. Sie will „Nachhaltige Entwicklung“ studieren.