Bochum. Die Bochumer Luft ist sauberer: In Stahlhausen ist eine Luftschadstoff-Messstation abgebaut worden. Die Stadt plant trotzdem eine neue Station.

  • In Bochum-Stahlhausen wurden Grenzwerte nicht mehr überschritten
  • Der Grund: Firma Outokumpu hat Standort Stahlhausen Mitte 2015 verlassen
  • Die Stadt plant nun eine Messstation an der A 40, Überführung Berliner Straße

Die Bochumer Luft ist sauberer als noch vor ein paar Jahren. Kürzlich wurde deswegen die Feinstaub-Messstation in Stahlhausen vom zuständigen Landesamt entfernt. „Dort wurden überhaupt keine Stäube mehr gemessen“, sagt Birgit Kaiser de Garcia, Pressesprecherin vom Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV).

Eine gute Nachricht für Hamme

Diese gute Nachricht dürfte gerade den Anwohnern aus dem benachbarten Hamme gefallen. Denn im Jahr 2008 sammelten sie mehr als 100 Unterschriften: Mit Briefen an Umweltbehörden und Thyssen-Krupp forderten sie, „dass endlich etwas gegen die Staubbelastung unternommen wird“. Auch auf ihr Drängen wurde die Messstation installiert. Seit ein paar Tagen ist diese nun Geschichte, weil sie schlichtweg überflüssig geworden ist.

Der Preis für die saubere Luft wurde allerdings auch durch Arbeitsplätze erkauft: Das LANUV hat die Station abgebaut, weil die Firma Outokumpu bereits Mitte 2015 den Standort Bochum-Stahlhausen verlassen hat. Vor allem deswegen wurden die Grenzwerte nicht mehr überschritten. An anderen Stellen in NRW werden die zahlenmäßig begrenzten Messstationen dringender als in Stahlhausen benötigt. Die LANUV-Sprecherin erklärt: „Der Schweregrad entscheidet, wo eine solche Station hinkommt.“

Stadt bemüht sich um A-40-Messstation

Nur weil es die Messstation in Hamme nicht mehr gibt, bedeutet das nicht, dass es keine Feinstaubbelastung mehr in Bochum gibt. Die Stadt bemühte sich schon in den Jahren 2008 und 2012 um eine Messstation für Luftschadstoffe an der A 40, im Bereich der Überführung Berliner Straße.

„Bisher wurde das aber immer abgelehnt“, sagt Bochums Pressesprecher Oliver Trappe, „weil der sechsspurige Ausbau der A 40 noch nicht abgeschlossen war.“ Anders als in Stahlhausen soll die Messstation an der A 40 nicht metallische Inhaltsstoffe wie Blei, Arsen oder Nickel erfassen, sondern Schadstoffe aus dem Straßenverkehr. Birgit Kaiser de Garcia vom LANUV erklärt: „Dabei wird Stickstoffdioxid gemessen – das böse Abgas aus dem VW-Skandal.“

Früheste Installation 2018

Die Stadt Bochum wird in diesem Jahr einen dritten Antrag stellen. Da der A-40-Ausbau mittlerweile abgeschlossen ist, dürften sich die Chancen auf die Messstation zumindest verbessern. Sollte der Antrag vom LANUV angenommen werden, ist frühestens 2018 mit der Installation zu rechnen.

Birgit Kaiser de Garcia sagt: „Nach den Sommerferien beginnen die Planungen für 2018. Je eher wir von städtischen Bestrebungen wissen, desto besser kann man planen. Es lohnt sich in jedem Fall, den Antrag zu stellen.“