In diesem Jahr ist das Jugendschutzgesetz 65 Jahre alt geworden. Das Gesetz regelt unter anderem, was Jugendliche an Alkohol konsumieren und wie lange sie sich in Diskotheken aufhalten dürfen. In Bochum übernimmt das städtische Jugendamt die Funktion des Jugendschutzes. Christian Rohde, Sachgebietsleiter im Bereich Jugend- und Sozialarbeit, kennt sich in diesem Gebiet bestens aus.

In diesem Jahr ist das Jugendschutzgesetz 65 Jahre alt geworden. Das Gesetz regelt unter anderem, was Jugendliche an Alkohol konsumieren und wie lange sie sich in Diskotheken aufhalten dürfen. In Bochum übernimmt das städtische Jugendamt die Funktion des Jugendschutzes. Christian Rohde, Sachgebietsleiter im Bereich Jugend- und Sozialarbeit, kennt sich in diesem Gebiet bestens aus.

Herr Rohde, wie oft wurde der Jugendschutz in Bochum im letzten Jahr kontrolliert?

Rohde: Wir hatten im letzten Jahr genau 423 Jugendschutzkontrollen. Kontrolliert wurden vor allem Kioske, Tankstellen, Diskotheken und Bars. Wenn wir Hinweise bekommen, dass der Jugendschutz nicht eingehalten wird, kontrollieren wir. Auch bei dem Karneval in Linden und Wattenscheid sind wir zugegen.

Was passiert bei so einer Kontrolle?

Zuerst schauen wir, ob ein Papier zum Jugendschutz aushängt. Anschließend haben wir noch ein Gespräch mit dem Inhaber. Später gibt es dann noch einmal eine unangekündigte Kontrolle im Nachgang. Wenn ein Betreiber sich nicht an die Bestimmungen hält, droht ein Bußgeld.

Reichen die Kontrollen hier aus?

Hätten wir ein richtiges Nachtleben in Bochum, müssten wir öfter kontrollieren. Aber das haben wir nicht, insofern sind die Kontrollen ausreichend. Die Kneipen hier sind auf einem guten Stand und auch mit den örtlichen Diskotheken haben wir keine Probleme.

Wo kann man dann noch ansetzen?

Ich denke, man sollte noch mehr Wert auf die Prävention setzen. Vielen Jugendlichen sind die Lokale in der Stadt zu teuer. Sie treffen sich deshalb an Spielplätzen oder Bushaltestellen, nehmen den Alkohol von zu Hause mit und trinken da. Wenn etwa Sportvereine und Kirchen gute Jugendarbeit machen, ist das die beste Prävention. Wenn das Kind in keinem Sportverein ist, muss der Umgang mit Alkohol im Elternhaus vermittelt werden. Prävention kann auch schon in der Kita stattfinden, später dann in der Grundschule und in der weiterführenden Schule.