Bochum. . Fast 1000 Bäume holten die Jugendlichen in Bochum ab. Für Bochumer Bürger ist das ein Service – und für die jungen Blauröcke ein riesiger Spaß.

  • Rund 1000 Tannenbäume wurden dieses Jahr abgeholt
  • Der Service ist gratis, doch viele Leute spenden
  • Erlös kommt der Jugendkasse der freiwilligen Feuerwehr zugute

Manchmal ist die Konkurrenz dann doch schneller: „Der USB hat unseren Baum schon abgeholt“, sagt die alte Dame den jungen Blauröcken. Dann zückt sie einen Briefumschlag: „Meine Spende bekommt ihr natürlich trotzdem.“ Tom, Nina und die anderen sind zufrieden. Denn die insgesamt 980 ausgedienten Weihnachtsbäume holen sie nicht nur zum Spaß ab. Die Spenden kommen in die Kasse für die Jugendarbeit der Feuerwehr.

Spenden bis zu 50 Euro

Die meisten Leute geben zwischen 10 und 20 Euro. „Aber eine Frau hat uns heute auch schon einen Fünfziger übergeben“, erzählt die 19-jährige Nina freudig. Schließlich bieten die jungen Brandbekämpfer den kompletten Service. Ob hüfthohes Bäumchen oder Vier-Meter-Mammut-Tanne ist komplett egal. Was weg muss, muss weg. „Wenn es jemand selbst nicht mehr schafft, den Baum auf die Straße zu tragen, machen wir das auch“, erzählt Tom. Besonders Ältere freuen sich, wenn die Jugendlichen ihnen die Arbeit abnehmen. Und, das weiß Tom aus Erfahrung: „Viele sind einfach auch dankbar, dass mal wer zum Reden da ist.“

Die Bäume bringt die Freiwillige Feuerwehr zum USB, der die Tannen verbrennt. Deshalb darf auch kein Lametta oder anderer Weihnachtsschmuck mehr daran baumeln. Einige Löschgruppen behalten die Bäume für das Osterfeuer.

Unterwegs sind die Freiwilligen an zwei Tagen – mit 65 Kindern und Jugendlichen, 40 Betreuern und 22 Fahrzeugen in ganz Bochum. Der Löschzug Querenburg, für den Tom und Nina im Einsatz sind, hat dieses Jahr den großen Hinterlader – und ist somit am Wochenende zuständig für besondere Aufgaben. Zum Beispiel, wenn in Dahlhausen ganze 50 Bäume auf ihre Abholung warten. „Die müssten eigentlich schon alle zusammengeräumt sein. Wir müssen die nur noch abholen“, sagt Tom auf der Fahrt. Bei der Ankunft dann die große Enttäuschung: Fast alle Bäume stehen noch in Reih und Glied am Straßenrand, viele noch hübsch-festlich geschmückt.

Malochen statt meckern

Den Jugendlichen ist das egal. Routiniert springen sie aus dem Fahrzeug, knipsen den Draht ab, mit dem die Bäume befestigt sind, und tragen sie auf die Ladefläche. Markus Luczak, stellvertretender Jugendwart des Löschzuges, nimmt die Bäume an und pflückt den restlichen Weihnachtsschmuck aus den Nadelbäumen. Zusätzliche Arbeit bei Eiseskälte – manch einer würde da grummeln und meckern. Nicht so die Feuerwehr. „Wir haben versprochen, die Bäume abzuholen, also machen wir das auch“, sagt Jugendwart Torsten Schild.

Eben: Was weg muss, muss weg.