Bochum. In Mitte soll eine neue Form von Repair-Café eröffnet werden. Mahmud Smound und weitere fünf Flüchtlinge wollen von Experten lernen und helfen.

Das Seniorenbüro Mitte plant, ein Repair-Café aus der Taufe zu heben. Zwar gibt es solche Angebote immer häufiger in den Stadtteilen, indes bislang nicht unter Beteiligung von Flüchtlingen.

Die Idee dazu schmiedeten Angelika Dieckmann und der Syrer Mahmud Smo gemeinsam. Der 44-Jährige, der seit zwei Jahren in Bochum lebt, hatte sich vor einem halben Jahr bei ihr im Seniorenbüro gemeldet mit dem Wunsch, sich ehrenamtlich engagieren zu wollen. „Er erzählte uns, dass er auch in seiner alten Heimat Senioren betreute.“ Zudem verfolgt er dabei das Ziel, seine Deutschkenntnisse im Umgang mit älteren Menschen zu verbessern.

Kontakt kam über das Café International zustande

Der Kontakt kam zustande, weil er zu den Besuchern des Café International gehört, das seit Sommer letzten Jahres jeden ersten Freitag im Monat im Saal der Seniorenwohnanlage Heuversstraße stattfindet, wo auch das Seniorenbüro zu Hause ist. Etwa 30 Leute treffen sich hier zum Nachmittagsplausch, Bewohner des Albert-Schmidt-Hauses genauso wie Flüchtlinge mit ihren Familien.

„Wir wollen damit auch erreichen, dass Geflüchtete anders wahrgenommen werden als nur als Hilfesuchende. Sie alle haben auch Fertigkeiten, die sie weitergeben können“, sagt Monika Koch, Mitarbeiterin im Seniorenbüro Mitte.

Sechs geflüchtete wollen gern mitmachen

Für das Repair-Café mit Flüchtlingen aus Syrien sucht das Seniorenbüro nun Fachleute in den Bereichen Computer, Elektrogeräte, Fahrräder, Kleinmöbel, Textilien. Dieckmann: „Dabei soll keinem Änderungsschneider oder Schreiner Konkurrenz gemacht werden. Es geht ausschließlich um Reparaturen mit den genannten Materialien, wie etwa einen Knopf annähen oder ein Stuhlbein anleimen.“

Ein halbes Dutzend Geflüchteter möchte gerne mitmachen, den Experten über die Schulter blicken, von ihnen lernen und dann natürlich auch zur Hand gehen. Und weil es Repair-Café heißt, werden sowohl die Reparateure als auch die Besucher, die ihre defekten Staubsauger, Räder oder PC anschleppen, beköstigt. „Ein syrischer Bäcker will unsere Küche nutzen und jedesmal Leckereien backen“, sagt Monika Koch. An Café-Besuchern, da sind sich die Mitarbeiterinnen des Seniorenbüros einig, werde es nicht mangeln: „Viele der Senioren aus unserer Wohnanlage haben irgendwelche Geräte, die sie nicht wegschmeißen wollen“, ergänzt sie.

Gesucht werden nun Fachleute

Das neue Angebot soll zeitnah starten, sobald sich genügend Mitstreiter zusammen gefunden haben. Vorgesehen ist ein Turnus alle drei Monate samstags von 11 bis 15 Uhr. Zuvor ist ein Vorbereitungstreffen geplant.

Fachleute, die gern Dinge reparieren und Flüchtlinge dabei anleiten wollen, können sich melden im Seniorenbüro Mitte, Tel. 0234-92786390, oder per Mail an MKoch@bochum.de,
ADieckmann@bochum.de