Bochum. Polizei und Stadt haben in diesem Jahr viele zehntausend Kraftfahrer gemessen, die zu schnell unterwegs waren, einer sogar um mindestens 92 km/h.

  • Mehrere zehntausend Tempo-Verstöße hat die Stadt in diesem Jahr in Bochum festgestellt
  • Allein die Stadtverwaltung wird dadurch bis Jahresende rund 2,1 Millionen Euro einnehmen
  • Die beiden gröbsten Verstöße: 162 km/h auf der Kosterstraße, 126 km/h auf der Königsallee

Der schnellste Raser, den die Polizei in diesem Jahr erwischt hat, hatte 162 km/h drauf – erlaubt waren 70. An einem frühen Abend im April wurde der Audi-Fahrer an der Kosterstraße Höhe Brockhauser Straße stadteinwärts gelasert. Seine Erklärung: „Ich habe gerade mein Auto gewaschen und wollte es trocken fahren.“

Dieser Raser gehört zu den zehntausenden Temposündern, die die Laser- und Radarmesser der Polizei und der Stadt in diesem Jahr zur Kasse gebeten haben. In diesem speziellen Fall waren 600 Euro, drei Monate Fahrverbot und zwei Punkte fällig. Noch teurer wurde es für einen Mercedes-Fahrer Ende August, der gegen 18 Uhr über die Königsallee gebrettert war. Das Messgerät zeigte 126 km/h an, als er stadteinwärts am Bomin-Hochhaus vorbeisauste. Er musste 680 Euro an Vater Staat abdrücken und ebenfalls drei Monate Fahrverbot und zwei Punkte akzeptieren.

Allein die Stadtverwaltung wird durch solche Tempo-Verstöße in diesem Jahr rund 2,1 Millionen Euro an Buß- und Verwarnungsgeldern kassiert haben, wie sie auf Anfrage mitteilte.

Gleichzeitig hat die Polizei von Januar bis einschließlich November im Bochumer Stadtgebiet rund 30 000 Tempoverstöße festgestellt – deutlich mehr als im Vorjahreszeitraum, weil sie dank neuer Technik auch häufiger gemessen hat.

Die meisten Verstöße auf Uni-Straße

Parallel dazu hat auch die Stadt ihre zwei mobilen Messwagen eingesetzt. Die Gesamtzahl aller erwischten Temposünder in Bochum liegt nicht vor, weil sich Polizei und Stadt die Ahndung der Tempoverstöße je nach Schwere des Falles teilen. Sie wird aber sehr viel höher als die 30 000 Fälle der Polizei sein, denn allein die Bußgeldstelle der Stadt hat von Januar bis einschließlich November rund 32 000 Temposünden sanktioniert.

Am häufigsten kontrollierte die Polizei in diesem Jahr auf der Wittener Straße, der Königsallee und auf dem Wattenscheider Hellweg. Die meisten Tempoverstöße stellte sie aber auf der Universitätsstraße fest. Nach 35 Kontrollen fertigte die Polizei dort 745 Ordnungswidrigkeitsanzeigen an und verhängte 5031 Verwarnungsgelder.

Nächster Blitzmarathon im Frühjahr

Ein Beispiel: Wer stadteinwärts durch die Haltestellen-Baustelle „Gesundheitscampus“ gefahren ist, bei – hoffentlich – höchstens Tempo 40, neigt dazu, direkt nach der Baustelle auf der gut ausgebauten, abschüssigen Fahrbahn den Tacho sofort auf mehr als die erlaubten 60 km/h zu drehen. Am Fahrbahnzaun in Höhe Haltestelle Markstraße ist aber regelmäßig eine Messanlage installiert.

Im kommenden Frühjahr wird es auch wieder einen Blitzmarathon geben, teilt die Polizei mit.