Bochum. Die Umsätze in den Läden und auf dem Bochumer Weihnachtsmarkt stimmen.Der Zeitgeist sorgt aber auch für neue Herausforderungen.
- Tausende Besucher flanieren täglich über den Bochumer Weihnachtsmarkt
- Die neue Gestaltung macht sich bezahlt, so Veranstalter BoMarketing
- Einzelhandel freut sich über Weihnachtsumsätze – ganz zufrieden ist er dennoch nicht
Eine Woche vor dem Fest fällt die Bilanz des Einzelhandels positiv aus. Das Weihnachtsgeschäft läuft gut. „Wir sind nicht unzufrieden mit den Umsätzen“, sagt Saturn-Geschäftsführer Jürgen Knoth für die Mitglieder der Werbegemeinschaft Kortumstraße. In einigen Branchen florieren die Geschäfte sogar weit über den Erwartungen.
Für Möbelhaus-Inhaber Peter Blennemann ist das „sehr gute Weihnachtsgeschäft“ der krönende Abschluss eines ohnehin erfolgreichen Jahres. Und Juwelier Marc Mauer stellt fest, dass die Umsätze „weit über den Erwartungen“ liegen. Überaus zufrieden sei er mit dem Echt-Schmuck-Geschäft, also mit Gold und Diamanten.
Investition in neue Hütten
Gute Geschäfte macht Mauer dabei nicht nur in seinem Geschäft, sondern auch auf dem Weihnachtsmarkt, auf dem er ebenso wie zwei weitere Mitglieder des Einzelhändler-Zusammenschlusses „Bochumer Originale“ vertreten ist. Überhaupt trägt der Weihnachtsmarkt seinen Teil zu den guten Geschäften des Einzelhandels bei.
Während die Polizei von wachsenden Besucherzahlen ausgeht – allerdings auch mehr Strafanzeigen schreibt, so Sprecher Jens Artschwager – hat BoMarketing als Veranstalter viel positive Resonanz von den Händlern erfahren. „Der Umsatz stimmt, hören wir von ihnen“, sagt BoMarketing-Sprecher Christian Gerlig. Ausgezahlt habe sich die Investition in neue Hütten und die aufgelockerte Ordnung der Stände auf dem Dr.-Ruer-Platz. „Der Eindruck, wir haben weniger Stände, täuscht“, so Gerlig. 200 Marktstände gebe es auch diesmal.
Gute Arbeit attestiert den Weihnachtsmarkt-Machern auch Jürgen Knoth von der Werbegemeinschaft. Allerdings: Von der spätestens am Spätnachmittag eintretenden hohen Besucherfrequenz profitierten die Geschäfte nicht, „es schwappt nicht in die Häuser“. Aus Knoths Sicht ist das ein Zeitgeistphänomen: „Der Weihnachtsmarkt war früher ein Familienereignis, die Leute sind dann auch zum Einkaufen gekommen. Heute hat er mehr Eventcharakter, Freunde und Arbeitskollegen treffen sich.“ Und die gehen nicht unbedingt in die Geschäfte. Erst in der letzten Verkaufsstunde von 19 bis 20 Uhr mache sich der gute Besuch auch in den Läden bemerkbar.
Dienstleistungsangebot ausbaufähig
Ausbaufähig ist derweil noch das Dienstleistungsangebot. Nur 250 bis 300 Taschen seien bislang im früheren Bree-Shop an der Huestraße „geparkt“ worden, so Detlef Kutta vom Transportanbieter Velocarrier, verschwindend gering sei die Nachfrage nach Transportleistungen gewesen. Dennoch sei er nicht unzufrieden. „Das war ein Versuch. Nächstes Jahr müssen wir das Angebot bekannter machen.“